• Nahrung als Motor der Evolution

    Wissenschaftler, die nach der Ursache suchen, warum sich der Mensch von den Primaten (Menschenaffen) so grundlegend abhebt, sehen den entscheidenden Faktor zunehmend in der Nahrung. William R. Leonard (Professor für Anthropologie an der Northwestern University in Evanston, Illinois) formuliert diesen Umstand in „Spektrum der Wissenschaft“ (Mai 2003) dahingehend: „Der Mensch ist, was er aß.“ In der menschlichen Vorzeit wirkte die natürliche Selektion scheinbar dahingehend, dass sich unserer Vorfahren mit immer weniger Aufwand immer hochwertigere, energiehaltigere Nahrung verschaffen konnten. Während der Evolution des Menschen dürfte sich seine Ernährungsweise fortwährend gewandelt haben, weshalb sich das Essen des Menschen auch heute noch von dem anderer Primaten unterscheidet: Menschliche Nahrung ist reicher an Kohlenhydraten,…

  • Der Zungenkörper (She Zhi) in der Zungendiagnostik

    Wichtige Aspekte bei der Betrachtung des Zungenkörpers (She Zhi) sind seine Vitalität, seine Form, seine Farbe und seine Beweglichkeit.  Die Vitalität (Shen Qi) der Zunge  Eine gesunde Zunge hat eine angepasste Form, ist hellrot (blassrot), beweglich und hat einen dünnen, weißlichen und feuchten Belag. Sie ist feucht und glänzend. Eine solche Zunge deutet auf eine gesunde Fülle von Qi, Blut (Xue) und Säfte (Jin Ye) hin. Eine junge Zunge hat noch viel Qi, Vitalität, Kraft. Sie ist lebhaft und fein strukturiert. Im Krankheitsfalle weist sie auf ein Leere- oder Kälte-Syndrom hin. Eine alte Zunge ist hart und matt, das Zungengewebe ist rauh. Sie zeigt einen chronischen Zustand an. Die Reserven sind schon in Anspruch genommen. Die…

  • Der Zungenbelag (She Tai) in der Zungendiagnostik

    zeigt die Qualität des Magen-Qi an. Betrachtet werden beim Zungenbelag seine Dicke, seine Beschaffenheit und seine Farbe. Beim gesunden Menschen ist der Zungenbelag weißlich und dünn, weder zu trocken noch zu feucht, weder zu glatt noch zu rauh. Die Dicke des Belags Der Zungenbelag zeigt das Ausmaß der Fülle an, die Folge eines eingedrungenen pathogenen Einflusses ist oder aber falscher Ernährungsgewohnheiten. Dringt ein pathogener Einfluss in den Organismus ein, ist der Belag anfangs dünn. Erreicht die pathogene Energie in der Folge tiefere Schichten des Organismus, wird der Belag dicker.Eine Fehlfunktion des Verdauungsapparates führt ebenfalls zu dicken Belägen.   Der dünne Belag Ein dünner (und ausreichend vorhandener) Belag weist im allgemeinen auf eine oberflächliche…

  • Durchführung der Zungendiagnostik

    Damit farbliche Veränderungen gut festgestellt werden können, ist Tageslicht am besten. Ist es notwendig, die Untersuchung am Abend durchzuführen, sollte am besten Neonlicht verwendet werden. Die Zunge soll locker herausgestreckt werden, denn ein zu kräftiges Herausstrecken der Zunge kann die Zungenfarbe verändern. Die Beobachtungszeit soll deshalb auch kurz sein. Wenn notwendig, soll man die Zunge mehrmals, mit kurzen Pausen dazwischen, beobachten. Außerdem ist es notwendig, sich zu vergewissern, ob die Farbe des Belags nicht durch die Einwirkung von Speisen, Getränken oder Arzneien verändert ist (z.B. durch Erdbeeren, Oliven, Tee oder Tabak dunkelbraun bis schwarz, durch Mandarinen und Eigelb gelb). Häufig wird auch die Oberfläche des Belags durch die Einwirkung von…

  • Muskelverspannung, Myogelosen und Triggerpunkte

    Muskeltonus Beim Muskeltonus, dem Spannungszustand eines Muskels, unterscheidet man einen passiven, viskoelastischen Tonus und einen neuromuskulären Tonus. Der viskoelastische Tonus ist bestimmt durch die physikalischen Eigenschaften der Gewebe: osmotischer Druck der Körperflüssigkeiten, elastische Spannung des Bindegewebes, der Sehnen, Gelenkkapsel und vor allem der elastischen Filamente im Muskel sowie der von Faszien ausgeübte Druck.[1]Ein vollkommen entspannter Muskel zeigt in der Elektromygraphie (EMG) keinerlei Aktivität. Unter diesen Voraussetzungen herrscht nur ein viskoelastischer Tonus. Der neuromuskuläre Tonus (kontraktiler Muskeltonus) wird durch die Aktivierung einzelner motorischer Einheiten hervorgerufen.[2]Eine Erhöhung des neuromuskulären Tonus kann durch Veränderungen der passiven Gewebefaktoren (z.B. entzündliche Schwellungen) oder durch einen Anstieg der neuromuskulären Aktivität erfolgen. … weiterlesen Der aktuelle Tonus (Muskelspannung)…

  • Formen der Muskelkontraktion und Muskelarbeit

    Definitionsgemäß versteht man unter eine Muskelkontraktion die aktive Verkürzung eines Muskels. Damit ein Muskel des Bewegungsapparates über den Sehnenapparat Kraft auf die Angriffspunkte an den Knochen (z.B. beim Anheben eines Beins) ausüben kann, muss dieser Kraftschluss möglichst alle Elemente der Grob- wie auch Feinstruktur des Muskelaufbaus harmonisch einbeziehen. Die verschiedenen Strukturebenen reichen dabei vom Muskel als Ganzes über die Muskelfaser und die Fibrille bis hin zum Sarkomer als kleinsten Abschnitt der Myolfibrille. Überall, und insbesondere an den Übergängen (wie Muskelfaser/Muskelfaser, Fibrille/Fibrille, Endomysium/Sehne, Perimysium/Sehne etc.), müssen die auftretenden Kräfte kontrolliert werden.[1]Eine Muskelfaser kann Kräfte von bis zu 40 N/cm2 aufbringen und ist passiv bis zu 100 N/cm2 belastbar. Insbesondere das Endomysium…

  • Erscheinungsformen der Muskelkraft

    Kraft wird als die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems definiert, durch Innervations- und Stoffwechselprozesse mit Muskelkontraktion Widerstände zu überwinden (konzentrische Arbeit), ihnen entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) oder sie zu halten (statische Arbeit). Maximalkraft Die Maximalkraft ist die höchstmögliche Kraft, die das Nerv-Muskelsystem bei maximaler willkürlicher Kontraktion gegen einen Widerstand aufbringen kann.[1]Die Maximalkraft liegt bei untrainierten Menschen bei etwa 70 Prozent der Absolutkraft. Sie ist der willkürlich aktivierbare Teil der Absolutkraft. Diese wiederum ist abhängig von der … weiterlesen Sie wird beeinflusst durch den physiologischen Querschnitt der Muskeln (Muskelfaserzahl[2]Die Muskelfaserzahl ist genetisch bedingt und deshalb durch Training wenig veränderbar. und Querschnitt der eingesetzten Muskelfasern), die Muskelzusammensetzung, die inter- und intramuskuläre Koordination[3]Unter intermuskulärer Koordination versteht man die Koordination…

  • Kontraktion, Ruhespannung und Elastizität eines Muskels

    Motorische Einheit Alle Muskelfasern, die von einem motorischen Nerv innerviert werden, fasst man als eine motorische Einheit zusammen. Sie wird gebildet von einem Motoneuron und dem ihm innervierten Kollektiv von Muskelfasern.[1]Motorische Fasern sind markscheidenhaltige, schnell leitende Fasern, die Leitungsgeschwindigkeiten bis zu 120 m/s (432 km/h) aufweisen. Marklose, langsam leitende Fasern signalisieren den … weiterlesen Von den Neuronen des Zentralnervensystems werden die Bewegungsimpulse über die efferenten Nerven (entlang der Pyramidenbahn) zu den motorischen Vorderhornzellen (Alpha-Motoneuronen) des Rückenmarks geleitet, die ihrerseits die zugehörige Skelettmuskulatur innervieren. Bei der Ankunft am Muskel erfährt der periphere motorische Nerv eine vielfache Aufzeweigung in einzelne Nervenfasern, die jeweils über eine motorische Endplatte (eine Art Synapse als Bindeglied zwischen Nervenfaser und…