• Ernährungsempfehlungen der westlichen Medizin. Probleme und Irrtümer

    Auf wissenschaftliche Studien und Empfehlungen für „gesundes Essen“, so zeigt sich, ist of kein Verlass. Wirklich zuverlässige Experimente und Studien sind im Bereich der Ernährung – leider – eine Rarität, denn häufig sind es nicht so sehr wissenschaftliche Fakten als vielmehr Vorurteile einzelner Forscher, Beamter und Politiker, die eine Hypothese zum Dogma erstarren lassen. Als Beispiel dafür führt das Wissenschaftsmagazin Science (März 2001) an, wie „fettarm“ zum Synonym für „gesund“ werden konnte. Bis heute allerdings gibt es keine Studie, die eine gesundheitsfördernde Wirkung fettreduzierter Ernährung auf gesunde Menschen statistisch nachweist.[1]Das grundsätzliche Problem von Untersuchungen, bei denen eine Gruppe von Probanden über Jahre hinweg untersucht wird, zu welchen Krankheiten es bei…

  • Vegan leben ohne Mangelerscheinungen (aus der Sicht der westlichen Medizin)

    In Deutschland leben rund sechs Millionen Vegetarier. Davon ernährt sich etwa jeder Zehnte vegan, verzichtet also auf jegliche tierische Produkte. Hinter der veganen Ernährung stehen nicht nur ethische und weltanschauliche Gründe. Auch Allergiker, Personen mit Laktoseunverträglichkeit oder Menschen, die sich ganz besonders gesund ernähren wollen, streichen Milch, Ei und/oder Fleisch von ihrem Speiseplan. Zudem haben Massentierhaltung, Fließbandschlachtung und Tiertransporte unter quälerischen Bedingungen u.ä.m. vielen den Appetit auf Fleisch verdorben. Für manche ist es so nur noch ein weiterer, konsequenter Schritt zu veganer Ernährung, denn Milch- und Eierproduktion sind untrennbar mit der Fleischwirtschaft verbunden. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr kalben, und gewöhnlich landet (zumindest) der männliche Nachwuchs…

  • Physiologie der Geschmackswahrnehmung. Die fünf Geschmäcker der westlichen Forschung

    Wenngleich viele Sinneswahrnehmungen zum Geschmack einer Speise beitragen, “schmecken” wir – im engen Sinne – jedoch nur Stoffe, die in der Lage sind, die Geschmacksrezeptoren in unserem Mund-Rachenraum zu reizen. Fünf grundlegende Qualitäten zählen deshalb zum Geschmackssinn: süß, sauer, salzig, bitter und umami*. Alle anderen Geschmacksinformationen werden uns vor allem über den Geruchssinn vermittelt. Für die Geschmackswahrnehmung verantwortlich sind die Papillen. Auf der vorderen und seitlichen Zungenoberfläche finden sich die eher kleinen Pilzpapillen als rötliche Erhebungen. V-förmig im Hintergrund angeordnet liegen zwischen drei und 18 große Wallpapillen. Am hinteren Zungenseitenrand sind zudem noch Blätterpapillen lokalisiert. In den Papillen befinden sich zwiebelförmige Geschmacksknospen. Sie sind so in das Epithel eingelagert, dass…

  • Krankhafte Gesundesser (Orthorexia nervosa)

    Orthorexia nervosa (in Anlehnung an Anorexia nervosa, „Appetitlosigkeit“; von griechisch „ortho“: „gerade“, „richtig“) beschreibt nach dem amerikanischen Arzt Steven Bratman als Krankheitsbegriff die übertriebene Fixierung auf gesunde Nahrungsmittel. Betroffene stehen unter dem krankhaften Zwang, sich gesund ernähren zu müssen. Die Ernährung wird zwanghaft unter den Aspekt gestellt, ob die Aufnahme von Vitaminen, Spurenelementen (etc.), die mitunter exakt berechnet wird, ausreichend ist. Der Betroffene sitzt beispielsweise beim „gesunden“ Mittagessen und berechnet gleichzeitig, was ihm noch an Zink, Mangan oder ähnlichem fehlt. Oberflächlich betrachtet, beginnt die Orthorexia nervosa meist sehr harmlos, nämlich als Wunsch abzunehmen, als Wunsch eine chronische Erkrankung zu überwinden oder als Wunsch schlechte Ernährungsgewohnheiten abzulegen. Mit der Zeit jedoch…

  • Ernährungstypen

    Die nachfolgend angeführten sechs Ernährungstypen basieren auf einer quantitativen Studie von Konrad Götz & Claudia Empacher vom Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt/Main. Typ „Gesund und natürlich“ Bei diesen Menschen steht die Gesundheit im Vordergrund. Die Nahrung soll möglichst naturbelassen und unbehandelt sein. Zusätze jeglicher Art werden abgelehnt. Authentischer, nichtkünstlicher Geschmack ist wichtig.Menschen dieses Typs essen wenig Fleisch und viel frisches Obst und Gemüse. Hochindustrialisierte „Convenienceprodukte“ (wie Dosen-, Instant- und Fertiggerichte) lehnen sie ab. Viele sind ökologisch orientiert und sehen die Naturbelassenheit nur bei Erzeugnissen aus kontrolliert biologischem Anbau gegeben, weswegen sie ihre Nahrungsmittel im Naturkostladen kaufen. Typ „Gesund und fit“ Auch bei diesen Menschen spielt die Gesundheit eine große…

  • Sage mir, was du isst …

    Essen ist zunächst eine natürliche Reaktion des Körpers auf Hunger, und viele Aspekte des Essens sind biologisch determiniert. So essen Alte anders als Kinder, Kranke anders als Gesunde, Männer anders als Frauen. Auch Hormone, Allergien und Eigenheiten des Stoffwechsels spielen eine Rolle bei der Auswahl der Lebensmittel. Ernährung bedeutet aber längst nicht nur Nahrungsaufnahme, und die biologischen Faktoren allein erklären nicht, auf welche Art und Weise wir uns ernähren. Unsere Art zu essen ist vielmehr in vielen Bereichen ein erlerntes Verhalten. Zu Beginn unseres Lebens sind es die Eltern, von denen wir Aversionen und Vorlieben lernen. In Kindheit und Jugend folgen dann verschiedene „Moden“ wie beispielsweise Fast Food als Abgrenzung…

  • Warum Diäten versagen

    Weltweit über 300 Millionen Menschen sind, so die Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), stark übergewichtig oder adipös, wie es die Ernährungsmediziner nennen. Diese Zahl ist in den letzten Jahren weltweit gestiegen, wobei heute schon mehr Menschen in der 3. Welt und in den so genannten Schwellenländern adipös sind als in den Industrieländern. Das Problem des Übergewichts nimmt zu, obwohl in vielen Ländern die Wünsche der Ernährungsmediziner auf fruchtbaren Boden gefallen sind.[1]Beispielsweise ist in den USA in den letzten Jahren, wie gefordert, der Anteil von Fett als Energielieferant im täglichen Essen von 40 auf 33 Prozent gesunken.   Der Body-Mass-Index (BMI) ist das Maß, mit dem Über- oder auch Untergewicht ermittelt wird.…

  • Ernährung mit Fleisch und vegetarisch. Langzeituntersuchung in Hinblick auf Krebs und Herzerkrankungen

    In einer Meta-Analyse zweier amerikanischer, zweier britischer und einer deutschen Studie des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften in Hochheim mit insgesamt 76.000 Teilnehmern wurden vegetarisch lebende Menschen (die gelegentlich auch Fisch essen) mit gesundheitsbewussten Gemischtköstlern (die auch Fleisch essen) verglichen. Insgesamt zeigen Vegetarier ein etwa 24 Prozent niedrigeres Risiko an Herzerkrankungen zu sterben, erkranken seltener an Krebs und zudem sind sie auch schlanker. Betrachtet man jedoch die Gesamtsterblichkeit, so zeigen sich weder bei den Todesursachen Schlaganfall, Magen-, Darm-, Lungen-, Prostata- noch Brustkrebs Unterschiede zwischen Vegetariern und Nicht-Vegetariern. Vegetarier, so das Fazit des Instituts, leben nicht generell länger, sondern sterben höchstens anders. In der britischen Studie „Risk of death from…

  • Ernährungstrends im Wandel

    Während es in Österreich und Deutschland in der Nachkriegszeit das vorrangigste Ziel war, die Mangelernährung zu überwinden, erlaubte der seit Mitte der 50er-Jahre steigende und zunehmend größere Bevölkerungsschichten umfassende materielle Wohlstand eine nachhaltige Umgestaltung der täglichen Ernährung: Kartoffeln, Getreide- (insbesondere Roggen-)Produkte gingen im Verbrauch zurück und parallel dazu stieg der Konsum an Fleisch, Zucker, Milchprodukten, Obst und Gemüse. Der nächste Wandel in der Esskultur vollzog sich dann Ende der 80er-Jahre. Der Kartoffel-, Milch- und Brotkonsum stabilisierte sich, und der Verbrauch an Fleisch und Zucker ging zurück. Parallel dazu stieg der Konsum an Gemüse, Fisch, Pflanzenfett, Nudeln und Reis. Diese – generellen und damit oberflächlichen – Daten, die vielfach eine gewisse…

  • Ernährung der Menschen in der Frühzeit und heute. Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit

    Der Speiseplan der Jäger und Sammler der Frühzeit war, so die heutige wissenschaftliche Erkenntnis, weitaus abwechslungsreicher als der ihrer sesshaften Nachfahren, die Landwirtschaft betrieben. Mit dem Übergang in die Sesshaftigkeit wurden die Menschen, so zeigen Knochenfunde, kleiner, hatten zudem einen insgesamt schlechteren Gesundheitszustand, und die Säuglings- und Kindersterblichkeit nahm zu. Geradezu paradoxerweise führte die ausreichende Lebensmittelproduktion zu Mangelerscheinungen. Menschliche Wesen leben seit einigen Millionen Jahren auf der Erde. Anfänglich ernährten sie sich wohl vorwiegend von rohen Pflanzen (der Mensch gehört zu den ganz wenigen Säugetieren, deren Körper nicht selbst Vitamin C synthetisieren kann). Der Übergang zu mehr fleischlicher Nahrung vollzog sich dann vor etwa 1,5 Millionen Jahren. Seit etwa 700.000…