Untersuchungsmethoden

Die beste Grundlage für eine effektive Behandlung ist den alten Meistern zufolge eine genaue Untersuchung und eine daraus resultierende korrekte Diagnose. Die Traditionelle Fernöstliche Medizin unterscheidet dabei grundsätzlich Vier Untersuchungsmethoden (chinesisch: Si Zhen), die erstmals etwa 200 nach Christi im Nan Jing, dem “Klassiker der Schwierigkeiten” erwähnt werden:

  • Das Beobachten (chinesisch: Wang Zhen, japanisch: Bo Shin) umfasst vor allem die Beobachtung des Allgemeineindrucks, der Gesichtsfarbe, der Augen, der Lippen und der Zähne sowie der körperlichen Ausscheidungen (Auswurf, Blut, Stuhl, Urin) und der Zunge.
  • Das Hören und Riechen (chinesisch: Wen Zhen, japanisch: Bun Shin) umfasst vor allem die Sprache des Patienten, seine Atemgeräusche, den Geruch seines Körpers, den Mundgeruch und den Geruch von Absonderungen und Ausscheidungen.
  • Die Befragung (chinesisch: Wen Zhen, japanisch: Mon Shin) bezieht sich vor allem auf Kälte und Hitze, Schweiß, Essen und Trinken, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, Qualität und Lokalisation von Schmerzen sowie Fragen zur Krankheitsgeschichte.
  • Das Tasten (chinesisch: Qie Zhen, japanisch: Setsu Shin) umfasst Tastbefunde des gesamten Körpers und spezifischer Diagnosepunkte und -zonen (wie beispielsweise Hara-Diagnostik) sowie die Pulsbefundung.