Tourette-Syndrom (Regina Löschnigg)

George Gilles de la Tourette, ein französischer Arzt, beschrieb im Jahr 1885 erstmals Patienten mit einer Krankheit, die er wahrscheinlich schon damals als eine Erkrankung des Gehirns erkannte und sie als “Maladie des tics” bezeichnete (vgl. Müller-Vahl 2014: 1).

Mittlerweile als “Tourette-Syndrom” (TS) bekannt, ist diese chronisch verlaufende neuropsychiatrische Erkrankung charakterisiert durch kombinierte motorische und vokale Tics. Die ersten Anzeichen für dieses Syndrom treten bereits meist in der Kindheit auf.

Weder sind die genauen Ursachen für die Erkrankung bekannt, noch gibt es derzeit eine Behandlung zur vollständigen Heilung des Syndroms (vgl. Aschauer 2019).

Ich möchte in dieser Arbeit auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten eingehen, vor allem aber auch auf die Möglichkeiten der Komplementär- und Alternativmedizin (CAM), insbesondere aber der Perspektive mit Shiatsu eine Erleichterung bzw. Entspannung, sowohl bei den erkrankten Menschen, aber auch den betroffenen Personen in deren näherem Umfeld, bieten zu können.

Definitionen

Tics

Als Tic wird eine wiederholte, nicht rhythmische und gleichzeitig unbewusste Bewegung oder Lautproduktion bezeichnet. Tics setzen plötzlich ein, erfüllen keinen Zweck und sind beschränkt auf einige wenige Muskelgruppen (vgl. Aschauer 2017).

Tourette-Syndrom

Nach den Diagnosekriterien der ICD-10 [International Statistical Classification of Deseases and Related Problems – Anm.d.Verf.] ist das Tourette-Syndrom durch das Bestehen von multiplen motorischen und mindestens einem vokalen Tic gekennzeichnet.

Dabei müssen motorische und vokale Tics nicht unbedingt gleichzeitig bestehen. Zudem werden eine Dauer der Tics von mindestens 1 Jahr gefordert sowie ein Erkrankungsbeginn im Kindes- oder Jugendalter (Müller-Vahl 2014: 24).

Charakteristisch für das Tourette-Syndrom sind die Tics. Daneben treten allerdings häufig zusätzliche Beeinträchtigungen (Komorbiditäten) auf … weiterlesen