Shiatsu mit älteren Menschen (Werner Brünner)
Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass dem Geschlechterkampf dahingehend Genüge getan wird, indem ich im nachfolgenden Text die weibliche und männliche Form abwechselnd verwende. Dadurch sollen Stolpersteine in der Lesbarkeit, wie z.B. der/die Klient/in und oder Arzt/Ärztin, etc. vermieden werden.
Glücklicherweise durfte ich die Erfahrung machen, welch lohnende Aufgabe es sein kann, mit älteren Menschen zu arbeiten. Mit „lohnender Aufgabe“ ist natürlich nicht die monetäre Bewertung gemeint, sondern die Vielfalt an Lebenserfahrung mit der man konfrontiert wird. Natürlich ist es notwendig unser Shiatsu an die geänderten Bedingungen, die mit der Arbeit an älteren Menschen einhergeht, ebenfalls anzupassen. Die Arbeitsbedingungen sind natürlich anders wie die, in der Ausbildung erlernten Abläufe und Techniken. Es sind Einschränkungen zu berücksichtigen. Alte Menschen sind nicht mehr so beweglich. Sie haben oft Schmerzen, manchmal auch Prothesen. Im hohen Alter werden oft die einfachsten Dinge des Lebens zu großen Schwierigkeiten. Aufstehen, Ankleiden, Essen, Körperpflege, etc., ist oft nur mit Hilfe möglich.
Die große Erwartung der Klientinnen ist natürlich eine Besserung der Beschwerden. Hier ist es wichtig die eigenen Erwartungen, aber auch die Erwartungen der Klienten anzupassen. Man hat viel Erklärungsbedarf. Der Körper reagiert nicht so schnell. Man baut mit zunehmendem Alter immer mehr ab. Daher ist es bereits als Erfolg zu bewerten, wenn sich Beschwerden nicht weiter verschlechtern.
Techniken
Die einzelnen Techniken müssen an die jeweilige Situation und an die Klientinnen angepasst werden. Für viele ältere Klienten ist es nicht vorstellbar am Boden behandelt zu werden. Das Aufstehen vom Boden ist auch für viele Klientinnen mit Schmerzen verbunden. Das sollte vermieden werden. Das Hauptaugenmerk in der Behandlung von älteren Menschen liegt vorwiegend im Nähren und Aufbauen, da man es sehr oft mit Leere, Schwäche- oder Mangel zu tun hat.
Ein weiterer Punkt ist die Motivation zur Bewegung. Ältere Menschen leiden oft unter Bewegungseinschränkungen. Man muss versuchen die Freude an der Bewegung zu wecken. Die Gelenke sind meist arthrotisch und schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Man muss viel erklären und mit Geduld die Grenzen ausloten, um diese erweitern zu können. Gelingt es, beim älteren Menschen auch sichtbare Erfolgserlebnisse zu erzielen, steigt die Lebensqualität.
Die Spannbreite der Erfolgserlebnisse ist sehr groß. Sich im Bett wieder aufsetzen zu können, oder den Rollstuhl für ein paar Schritte zu verlassen. Selber wieder auf die Toilette zu gehen ohne fremde Hilfe sind oft Quantensprünge die vom Klienten als große Leistung und tolles Erlebnis empfunden werden.
Grundsätzlich können alle Techniken von Meridianmassage, Zentechnik, Haradiagnostik, das Ausgleichen von Kyo- und Jitsu-Zuständen, aber auch Tiefes Shiatsu und Körperarbeit angewandt werden. Oftmals kombiniert man einzelne Teile der einen Technik mit einer anderen Technik. Es muss allerdings auf das vorhandene Krankheitsbild Rücksicht genommen werden (Osteoporose, Ödeme, Varizen – Krampfadern -, etc.).
Behandlung am Boden
In der Geriatrie arbeiten bedeutet nicht immer nur alte und gebrechliche Klienten zu haben. Es kommen auch sehr rüstige und bewegungsfreudige, ältere Klientinnen mit denen durchaus am Boden gearbeitet werden kann. Dies sollte aber zuvor im Anamnesegespräch geklärt werden. Wichtige Punkte die unbedingt mit dem Klienten und/oder der Ärztin abgeklärt werden müssen sind:
- Vorhandene Osteoporose,
- Bewegungseinschränkungen,
- Verletzungen, Operationen, Prothesen,
- Krankheiten, Medikamente
- Blutdruck,
- Varizen (Krampfadern) u.a.m.
Viele ältere Klienten wollen lieber angezogen bleiben. Dadurch sieht man Körperzeichen (wie z.B. Varizen, Narben, Hautveränderungen, etc…) nicht und müssen erfragt werden. Auch macht es Sinn zu erfragen ob die Klientin sportlich ist. Wenn sie Bewegung gewohnt ist und auch sinnvolle Belastung aushält, kann unter Umständen auch tief und intensiv gearbeitet werden.
Behandlung im Bett
Bei bettlägrigen Klienten muss die Behandlung schon dahingehend umgestellt werden, dass kein Seiza-Sitz möglich ist und im Stehen gearbeitet werden muss. Man kann auch im Stehen aus dem Hara arbeiten.
In der Regel sind die Klientinnen im Bett so gelagert, das sie keine Schmerzen haben. (Schonhaltung). Weiters ist zu beachten, dass die Klienten sehr schwach sind. Die Muskeln sind weitgehend atrophiert und wahrscheinlich sehr druckempfindlich. Man sollte sich langsam an die Behandlung herantasten und immer wieder Rückmeldungen einfordern. Da bei den meisten Klientinnen Schwäche und Mangel vorliegt, ist die Gefahr der Überforderung gegeben. Tiefe Körperarbeit wäre eindeutig die falsche Wahl. Aufbauen, nähren, Moxa und eher sanfte, großflächige Berührung ist wichtig. Auch sanfte Bewegungen und Dehnungen in den Gelenken sind möglich. Veränderungen dauern sehr lange. Nichts geht schnell. Nährende Behandlungen werden als sehr angenehm und wohltuend empfunden.
Behandlung auf dem Tisch
Bei Klienten die ein paar Schritte gehen können, aber trotzdem auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist es möglich sich vom Rollstuhl auf den Massagetisch zu setzen und dann hinzulegen. Das ist schonender und kann leichter durchgeführt werden als die Lagerung auf dem Boden. Auf den Boden legen wäre in vielen Fällen zwar möglich, aber das Aufstehen nach der Sitzung bereitet dann große Schmerzen und zerstört die Wirkung der Behandlung. Der Transfer vom Tisch zurück in den Rollstuhl geht leichter. Außerdem kann das seitliche Aufrichten am Tisch von einer liegenden Position in eine sitzende Position geübt werden. (Querbett-Sitzen) Das hilft der Klientin auch beim morgendlichen Aufstehen aus ihrem Bett.
Augenmerk ist auch auf die Atmung zu legen. Viele neigen dazu bei einer Anstrengung, wie z.B. das Aufsetzen, die Luft anzuhalten. Weiteratmen während der Anstrengung muss trainiert werden. Die Bewegung funktioniert dann viel leichter.
Auf dem Tisch können sämtliche Shiatsu-Sitzungen durchgeführt werden. Der Praktiker arbeitet dabei im Stehen und ebenfalls aus dem Hara heraus. Die Höhe des Tisches sollte möglichst tief eingestellt werden, damit es möglich ist „über“ die Klientin zu kommen. Bei manchen Stellungen kann man auch mit auf den Tisch steigen und so wie am Boden arbeiten.
Behandlung im Rollstuhl
Manche Klienten können den Rollstuhl nicht, oder nur unter sehr großer Anstrengung verlassen. Es ist aber durchaus möglich die Beine im Sitzen (hochlagern) oder die Arme zu behandeln. Der Nacken und der Kopf sind ebenfalls möglich. Die Praktikerin arbeitet dabei sinnvollerweise im Stehen. Wenn Vorbeugen im Rollstuhl möglich ist, so hat sich auch Zen am Rücken sehr bewährt. Die Bewegung Rumpfbeugen im Rollstuhl wird als angenehm empfunden. Der Praktiker muss versuchen seine Behandlung an die Gegebenheiten anzupassen. Die Behandlung muss auf die Ansprüche und Möglichkeiten der Klientin Rücksicht nehmen.
Behandlung im Sitzen
Seiza – Sitz des Klienten ist in den wenigsten Fällen möglich. Es kann stattdessen auch im Sitzen behandelt werden. Man kann Klientinnen z.B. seitlich auf einen Stuhl oder noch besser auf einen Hocker setzen und den Rücken, ähnlich wie im Seiza-Sitz behandeln. (Strokes am Rücken führt man dabei besser in Bauchlage durch). Behandlungen im Sitzen haben meist einen eher dynamischen Charakter. Der Klient hat den Eindruck, dass viel passiert und viel Bewegung stattfindet. Man sollte hier auch auf mögliche Überforderung der Klientin achten. Um den Zustand während der Behandlung zu überwachen, hat es sich als sinnvoll erwiesen verstärkt auf die Atmung zu achten. Überforderung, Schmerzen bei der Behandlung, aber auch angenehme Empfindung verändern die Atmung sehr stark und sind ein gutes Indiz um zu beurteilen wie der Klient die Behandlung empfindet.
Während der Behandlung
Strukturen lassen sich nicht mehr so leicht ändern: „War das ganze Leben so“. Hier muss viel erklärt werden. Viele Verhaltensweisen sind oft über Jahrzehnte gleich geblieben. Veränderungen werden von vielen älteren Menschen als Anstrengung empfunden. Ein Ziel mit der Klientin zu definieren und im Laufe der Behandlung zu überprüfen macht Sinn. Die Dokumentation ist hier sehr wichtig um auch die Erfolge aufzeigen zu können.
Schmerzen bei der Behandlung
Die Schmerzgrenzen sind sehr unterschiedlich. Manchen Klienten bereiten die kleinsten Bewegungen schon Schmerzen. Vorsichtiges und einfühlsames Herantasten ist notwendig. Hier macht es Sinn auch mit der Klientin während der Behandlung zu reden um Feedback zu erhalten. Weiter ist zu beachten, dass viele Klienten unter Schmerzmedikamenten stehen. Das Empfinden ist hier anders als bei Klientinnen die nicht unter Medikamenten stehen. Man muss aufpassen, dass nicht durch die Behandlung Schmerzen entstehen die der Klient erst fühlt wenn die Wirkung der Medikamente nachlässt. Auch hier gilt, eher vorsichtig arbeiten und langsam herantasten. Immer wieder Feedback einholen. Damit kann man die Behandlung besser abstimmen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, auch darauf zu achten warum die Klientin Schmerzen hat. Nicht immer sind nur altersbedingte Beschwerden wie Gicht, Rheuma, Arthrose, etc., die Ursache für Schmerzen. Verschiedene Körperregionen können mit traumatischen Erlebnissen verknüpft sein die sich auch durch Schmerz äußern. Verursacht man bei der Behandlung Schmerz so können diese Erlebnisse wieder an die Oberfläche kommen und der Klient erlebt das Trauma nochmal. In der Anamnese werden diese Dinge von den meisten Klientinnen nicht bekannt gegeben. Die betroffenen Klienten denken nicht daran. Die Erlebnisse sind meist so verdrängt, dass bei einer Befragung nicht darauf eingegangen wird. Hierbei muss bedacht werden, dass bei älteren Menschen auch Erlebnisse aus dem Krieg möglicherweise noch nicht verarbeitet sind. Man sollte deshalb sehr vorsichtig bei eventuellen Schmerzpunkten und/oder Körperregionen sein.
Dies gilt ja nicht nur in der Geriatrie. Klientinnen, die mit Vergewaltigung, Gewalt und anderen traumatischen Erlebnissen konfrontiert sind findet man in jeder Altersgruppe. Wenn jemand z.B. gewürgt wurde, ist es nicht ratsam im Halsbereich starken Druck auszuüben. Die Möglichkeit einer psychotherapeutischen Behandlung wäre anzuraten.
Motivation
Reden ist der Zugang bei allen Klienten. Man kann versuchen im Gespräch ein Behandlungsziel zu definieren. Es spielen jedoch die Lebensumstände, der Verlauf des bisherigen Lebens und der gesundheitliche Zustand eine große Rolle bei der Definition. Man kann am besten über Erfolgserlebnisse motivieren. Wenn die Klientin bemerkt das wieder Tätigkeiten und/oder Bewegungen möglich sind, kann man die Freude und Begeisterung sehen. Die meisten wollen dann weitere Erfolge. Die Zugänge sind sehr verschieden. Manche Klienten muss man spielerisch motivieren. Bei anderen Klientinnen ist es notwendig die Übungen oder Bewegungen einfach anzuordnen und mit dem Klienten durchzuführen. Hier ist viel Fingerspitzengefühl der Praktikerin gefragt.
Selbstverständlich sollte vorher mit dem Arzt geklärt werden ob die Klientin diese Bewegungen und/oder Behandlungen durchführen kann.
Spielerischer Zugang
Bei Klienten die unter fortschreitender Demenz oder Morbus Alzheimer leiden ist eine normale Wahrnehmungsfähigkeit nicht gegeben. Die Krankheitsbilder variieren oft. Klientinnen können vollkommen apathisch, aber auch aggressiv oder boshaft werden. Sie sind oft orientierungslos und wirken verloren. Mit all diesen Dingen muss der Praktiker umgehen können. Die Behandlungen müssen dementsprechend angepasst werden. Man kann hier kein gültiges Rezept geben, sondern muss in der Behandlungsituation entscheiden was am besten wäre. Mit einem spielerischen Zugang bin ich am weitesten gekommen. Dieser Zugang wirkt nicht bedrohlich auf Menschen die sich ihrer Wahrnehmungen nicht sicher sind. Sicherheit geben, hilft den Klientinnen. Trotzdem ist es wichtig auch bei einem spielerischen Zugang den Klienten ernst zu nehmen. Wichtig ist alles zu dokumentieren und auch hier Rücksprache mit Betreuungspersonal (Krankenpflege) und Ärztin zu halten.
Reden während der Behandlung zulassen wo es passt oder sogar notwendig ist.
Manche Behandlungen unterscheiden sich grundlegend von „normalen“ Shiatsu-Behandlungen. Einige Klienten leiden sehr unter Vereinsamung, vor allem wenn der langjährige Lebenspartner gestorben ist. Viele ältere Menschen sind nicht sehr kontaktfreudig. Viele trauen sich nicht andere Menschen anzusprechen. Das trifft meist nicht auf die Behandlerin zu. Man bekommt alles zu hören. Von Kriegserlebnissen über die jeweiligen Krankheitsgeschichten, die partnerschaftlichen Probleme, etc….
Reden ist in diesem Fall oft ein Ventil und entstaut die Leber. Auffällig dabei ist, dass oft sehr schnell gesprochen wird. Es muss alles raus. Das Redebedürfnis lässt mit der Zeit etwas nach und es können nahezu ganz normale Behandlungen durchgeführt werden.
Medikamente
Markoumar, Thrombo ASS, Morphinpflaster, Amaryl, Euthyrox, usw… Nur ein paar Beispiele für die Notwendigkeit in der Anamnese nach Medikamenten zu fragen. Dabei geht es nicht um den Namen der Medikamente sondern wofür oder wogegen sie helfen. z.B.: blutdruckregulierend, blutverdünnend, herzstärkend, Magenschutz, Schmerzmittel, Diabetes, etc… Die Behandlung mit Klienten die Schmerzmittel und/oder blutverdünnende Medikamente nehmen, muss vorsichtiger durchgeführt werden. Hämatome (blaue Flecken) entstehen hier auch schon bei leichtem Druck. Bei Schmerzmittel ist die Wahrnehmung der Schmerzen erst nach Nachlassen der Medikamentenwirkung gegeben. Man muss bei der Dosierung der Druckstärke darauf Rücksicht nehmen.
Krankheiten
Osteoporose, Altersdemenz, Alzheimer, Depressionen, Diabetes, Herzinfarkt, Asthma, Schlaganfall, Krebs, Inkontinenz, Dekubitus, Dehydration, M. Parkinson, Gelenksoperationen mit/ohne Prothesen, Fehlhaltungen, starke Skoliose, starke Kyphose, etc… Hier sind nur einige Krankheiten aufgeführt mit denen die Praktikerin konfrontiert wird. Wichtig ist der natürliche Umgang des Praktikers mit diesen Krankheiten. Das beginnt schon in der Anamnese. Es ist nicht gut wenn die Klientin die großen Augen und das Erschrecken des Praktikers sieht, der zum ersten Mal mit diesen Krankheiten konfrontiert wird. Oberste Regel „ Cool Bleiben“. Krankheitsbilder können nachgefragt oder nachgelesen werden, wenn man nicht gleich Bescheid weis. Es ist allerdings viel schlechter, eine Klientin, die mit ihren Problemen zu uns kommt gleich bei der Anamnese zu verunsichern. Das verstärkt beim Klienten den negativen Eindruck, seine schwere Krankheit betreffend und er verliert das Vertrauen in die Praktikerin.
Ernährung
Sollten Ernährungshinweise gegeben werden, so ist auch darauf zu achten das Klienten möglicherweise Schluckbeschwerden nach einem Schlaganfall haben oder nicht beißen können. Für diese Fälle wäre die Logopädin und/oder der Arzt, der richtige Ansprechpartner. Es sollte auch bedacht werden, dass eventuelle Ernährungstipps im Wiederspruch zu möglichen ärztlichen Anordnungen stehen. Dies sollte unbedingt mit dem Klienten und/oder Ärztin abgeklärt werden.
Dokumentation wichtig
Dokumentation und Rücksprachen sind extrem wichtig. Schon zur eigenen Absicherung. Es können hier auch neue Behandlungsansätze gefunden werden und alle beteiligten Behandler haben ein umfassenderes Klientinnen/Patientinnen-Bild.
- Arzt: Krankheitsverlauf mit und ohne Shiatsu
- Entwicklung der Klientin: Verbesserung, Verschlechterung
- Absicherung für Praktiker: Demenz, Alzheimer …
- Angehörige (Sachwalter) Zustand der Klientin, weitere Behandlungen
Konfrontation mit dem letzten Lebensabschnitt aus der Sicht des Praktikers
Einsamkeit
Ist oft ein Thema. Die ältere Generation ist durch ihr Leben und ihre Erziehung geprägt. Viele tun sich schwer mit anderen ein Gespräch zu beginnen. Im Speisesaal, in dem gleichzeitig ca. 150 Menschen essen, ist es fast still. Beim Essen spricht man nicht. Das ist nur ein Beispiel dafür wie sehr die Erziehung und das Leben jemanden prägt. Man kann nicht aus seiner Haut. Ich habe in vielen Gesprächen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ältere Menschen nicht von sich aus auf die Idee kommen, mit anderen Personen ihres Alters Kontakt zu suchen. Das ist zu bedenken wenn man mit älteren Menschen arbeitet. In der Behandlung muss man deshalb auch reden zulassen, wenn dies notwendig ist.
Sterbebegleitung
Wir müssen uns bewusst werden, dass der Tod ein Begleiter im Altersheim und in der Arbeit mit alten Menschen ist. Jeder muss sich die Frage stellen ob er mit dieser Situation umgehen kann. Man muss sich auch bewusst werden, dass Beziehungen zu den Klientinnen aufgebaut werden. Für den Praktiker stellt sich damit auch die Frage zum Thema „Loslassen“. Der Tod begegnet der Praktikerin auf alle möglichen Arten. Klientinnen haben Angst zu sterben. Manche wiederum wünschen sich den Tod. Wir können den Tod nicht beeinflussen. Euthanasie ist verboten. Wir können nur begleiten und mit den Klienten reden, aber vor allem zuhören.
Nähere Informationen zum Thema
- www.de.wikipedia.org/wiki/Geriatrie
- www.dggeriatrie.de
- www.shiatsu-verband.at
- www.shiatsu-austria.at
- www.shiatsu-zentrum-korneuburg.at
- www.psychophysik.com
- www.thelancet.com
Weiterführende Literaturhinweise auch unter http://www.xinxii.com/shiatsu-mit-aelteren-menschen-p-321348.html
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© Werner Brünner, Shiatsu-Lehrer und -Praktiker in Stockerau, http://www.shiatsu-zentrum-korneuburg.at (Beitrag zum 3. Europäischen Shiatsu-Kongress in Kiental 2011).