Monate, Tage und Stunden … Der Kalender und seine Herkunft
46 vor Chr. machte Julius Cäsar in seiner Funktion als oberster Priester (Pontifex maximus) eine Kalenderreform und legte das Jahr auf 365 Tage fest. Um das Sonnenjahr auszugleichen, schob er alle vier Jahr ein Schaltjahr ein.
Weil der Umlauf der Erde um die Sonne aber um 11 Minuten kürzer ist, passten im Lauf der Jahrhunderte Kalender und Sonnenjahr nicht mehr zusammen. Um das auszugleichen, strich Papst Gregor XIII 1582 zehn Tage (5. bis 14. Oktober) aus dem Kalender (ein Schritt, den die Orthodoxen nicht vollzogen, weil sie den Papst nicht anerkannten).
Die Monate
Jänner: Die Römer etablieren den Jahresbeginn im Jänner (zuvor war es März). Bennant ist der Monat nach Janus, dem Gott der Anfänge.
Februar: Der Name ist mit februa verwandt, dem lateinischen Wort für Sühne- und Reinigungsmittel. Der Februar war der Monat der Sühneriten.
März: Der Monat ist nach Mars benannt. März war Auftakt der Kriegssaison. Mars stand aber auch für Aufbruch, Fruchtbarkeit und Frühling.
April: Der Monat ist nach der Liebesgöttin Aphrodite benannt, die bei den Etruskern Apru hieß.
Mai: Das Maiglöckchen hat seinen Namen, wie der Monat, von der Göttin Maia. Darin steckt magnus, major: groß werden, wachsen.
Juni: Juno ist die Göttin von Ehe, Fruchtbarkeit und Geburt. Außerdem ist sie in der Vorstellung der Römer auch für die Kalenden zuständig.
Juli: Der Monat Juli wurde zu Ehren des Kalenderreformers Cäsar benannt. Zuvor war er der 5. Monat gewesen, der Quinctilis.
August: Der Monat August ist nach Kaiser Augustus, Cäsars Nachfolger, benannt.
September: ist der 7. Monat.
Oktober: ist der 8. Monat.
November: ist der 9. Monat.
Dezember: ist der 10. Monat. Am 25. Dezember gab es schon vor dem Christentum das Fest der unbesiegbaren Sonne.
Die Wochentage
Dass die Woche sieben Tage hat, hat seinen Ursprung im Judentum, das aber nur den arbeitsfreien Sabbat benannte. Alle anderen Tage wurden durchgezählt. Der heutige Sonntag war der erste Tag. Die alten Griechen und die Ägypter kannten eine zehntägige Woche.
Die römische Woche hatte ursprünglich acht Tage, bis die sieben Tage aus dem Orient einsickerten. Die Römer begannen die Wochentage nach Planeten zu benennen und weil sie die Planeten nach Göttern benannten, tragen viele Wochentage bis heute die Namen antiker Götter. Der Sonntag als letzter Wochentag ist eine relativ moderne Erfindung nach dem Rhythmus der Arbeitswoche.
Montag: Für die Römer galt der Mond als Planet.
Dienstag: Der Mars gab dem DIenstag als Beschützer des Thing den deutschen Namen. In Italien spricht man immer noch von Martedi.
Mittwoch: Mittwoch bezeichnet die Mitte der Woche, wobei sich hier die Christen mit einem Zahlwort gegen die römischen Götter durchsetzten.
Donnerstag: Jupiter tonans, Thor, Donar hieß der Donnergott: Giovedi, Thursday, Donnerstag heißt es deshalb heute.
Freitag: Die Venus gab dem italienischen Venerdi den Namen, ihr germanisches Pendant Freya unserem Freitag.
Samstag: Der Samstag, italienisch Sabato, geht auf den Sabbat zurück, im englischen Saturday blieb der römische Saturn erhalten.
Sonntag: Im Deutschen hielt sich die römische Bezeichnung nach der Sonne, in Italien gibt es den Tag des Herrn: Domenica.
Stunden, Minuten und Sekunden
Die Einteilung des Tages und der Nacht in je zwölf Stunden geht auf die Babylonier zurück. Den Tagesbeginn um Mitternacht legten die Römer fest, im alten Athen hatte der Tag mit dem Sonnenunergang begonnen.
Der Astronom Ptolemäus (100 bis 180) nahm die Einteilung eines durch 60 teilbaren Ganzen vor. Im Mittelalter tauchten die Begriffe “pars minuta” für den “kleineren Teil” und “pars minuta secunda” für den “nächstkleineren Teil” auf.
Quelle
Kurier 01. 01. 2012