Massage bei Krebs. Unterstützung oder Kontraindikation?

Lange Zeit war man der Meinung, Massage könnte onkologischen Patienten (Menschen, die an Krebs erkrankt sind) schaden und in so manchen Unterlagen taucht die Krebserkrankung auch heute noch als Kontraindikation für Massage auf. Ähnlich die Situation auch bei Shiatsu: Lange Zeit wurde von Vielen die Meinung vertreten, dass Shiatsu bei Krebs nicht angebracht sei, im Gegenteil die Krankheit „befördere“. Das hat sich aber zunehmend mit dem (schulmedizinischen) Verständnis von Krebs als systemische Erkrankung geändert. Und so werden heute – fachgerecht – angewendete Shiatsu-Behandlungen von den meisten Shiatsu-PraktikerInnen und -Lehrenden als Unterstützung für onkologisch erkrankte Menschen angesehen und erfahren.

In der Februar-Ausgabe der fkm-wien, dem Mitgliedermagazin der Landesinnung für Fußpflege, Kosmetik und Massage, greift Ao.Univ-Prof.Dr.med. Otto Schlappack, der auch einen Salon für Fußpflege, Massage und Nageldesign in Wien betreibt, das Thema auf. Selbst Lymphdrainagen, so schreibt er, wurden früher vielfach als kontrainduziert betrachtet, dennoch setzten sie sich zur Behandlung von Lymphödemen bei krebskranken Menschen durch. Und man beobachtete dabei, wie sehr die sanfte Berührung der Lymphdrainage von den Erkrankten genossen wurde. Studien in den letzten Jahren haben die positiven Effekte von Massagen wissenschaftlich belegt und gezeigt, dass sie sich bei Krebserkrankungen unterstützend auswirken. Sogar somatische Beschwerden wie Schmerzen können so um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Zudem wirkt Massage auf die von vielen Patienten als quälend erlebte Müdigkeit, sowie auf Angst, Übelkeit und Depressionen. Selbst Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie werden durch Massagen abgeschwächt und das Immunsystem gestärkt.

Mittlerweile, so Dr. Schlappack, sind Massage-Behandlungen bei onkologischen PatientInnen so weit anerkannt, dass sie von renommierten Krebszentren in den USA und in Großbritannien in ihr Angebot aufgenommen wurden.      


Quelle

fkm-wien Februar 2010