Manifest des Slow Food
Die Industriegesellschaft hat zuerst die Maschine erfunden und nach ihr das Leben modelliert. Machanische Geschwindigkeit und rasende Beschleunigung werden zur Fessel des Lebens. Wir sind alle von einem Virus befallen: “Fast-Life”! Unsere Lebensformen sind umgestürtzt, unser häusliches Dasein betroffen – nichts kann sich der “Fast Food-Bewegung” entziehen.
Aber der homo sapiens muß sich von einer ihn vernichtenden Beschleunigung befreien und zu einer ihm gemäßen Lebensführung zurückkehren. Es geht darum, das Geruhsame, Sinnliche, gegen die universelle Bedrohung durch das “Fast-Life” zu verteidigen – gegen diejenigen, und sie sind noch die schweigende Mehrheit, die die Effizienz mit Hektik verwechseln, setzen wir den Bazillus des Genußes und der Gemütlichkeit, welches sich in einer geruhsamen und ausgedehnten Lebensfreude manifestiert.
Wir beginnen sogleich mit dem “Slow Food-Programm”:
Zu Tisch! Gegen die Verflachung des “Fast-Food” setzen wir den Reichtum der Geschmäcker aller regionalen Küchen. Wenn das “Fast Life” im Namen der Produktivität unser Leben kastriert, Menschen und Umwelt bedroht, so muß die”Slow Food-Bewegung” die entsprechende Antwort einer neuen Avantguarde sein.
In der Entwicklung des Geschmacks hier und jetzt und nicht in seiner Verkümmerung ruht der Keim einer neuen Kultur, der Beginn eines neuen, wirklichen Fortschritts, die weltweite Veränderung der Geschichte, des Bewußtseins und der autonomen Lebensführung. Die “Slow Food-Bewegung” versucht, die Zukunft der Menschheit mitzugestalten.
Die “Slow Food-Idee” bedarf einer breiten, qualifizierten Unterstützung, um unter dem Zeichen der Langsamkeit eine internationale Bewegung zu formieren.