Hände waschen schützt vor Infektionen
Gerade im Herbst und Winter tummeln sich im öffentlichen Bereich Viren, Bakterien und Keime in hoher Zahl. Regelmäßige Handhygiene kann das Risiko der Übertragung von Krankheiten minimieren. Gerade Kindern sollte man deshalb regelmäßige Handhygiene von klein auf beibringen (insbesondere nach dem Toilettenbesuch und vor dem Essen), dabei aber Extreme vermeiden, da übertriebene Desinfektionsmaßnahmen Allergien fördern. Wer hingegen mit Wasser und ein wenig Seife vorgeht, riskiert im schlimmsten Fall nur (milde) Hautreizungen. Bei Pandemie (z.B. einer Grippewelle), Schwangerschaft oder Vorerkrankungen wie Herzproblemen oder Asthma werden eindeutig die Vorteile gewissenhafter Handhygiene betont.
Gleichwohl kann mit dem Hände waschen nicht verhindern, dass man mit Krankheitserregern in Berührung kommt. So finden sich auf einer durchschnittlichen Computer-Maus oder -Tastatur bis zu 400mal so viele Bakterien wie auf einer regelmäßig gereinigten öffentlichen Toilette. In der Schnupfenzeit sollte man sich die Hände zudem auch nach der Zubereitung von Speisen und nach dem Naseputzen waschen, um das Infektionsrisiko zu senken. Für Shiatsu-PraktikerInnen und ähnliche Berufsgruppen, die in nahem Kontakt mit Menschen sind, gilt selbstverständlich das Gebot vor und nach der Behandlung die Hände gründlich zu waschen bzw. zu desinfizieren (chinesische TCM-Ärzte empfehlen oft auch, nach dem Kontakt mit infizierten Menschen, sich zu schneuzen und auszuspucken, um Keime aus der Mund- und Nasenschleimhaut zu entfernen – mag zwar unappetitlich klingen, ist aber wirksam).
Sich beim Niesen und Husten die Hand vor den Mund zu halten, entspricht zwar durchaus den Regeln der Höflichkeit und Etikette, allerdings verbreiten sich auf diesem Wege spätestens beim nächsten Handschlag – wenn man sich nicht zwischenzeitlich die Hände wäscht – allerlei unsichtbare Übeltäter. Auf Händeschütteln bei der Begrüßung zu verzichten, wird deshalb ebenfalls als eine Maßnahme angesehen, das Übertragungsrisiko zu senken. Im öffentlichen Bereich (insbesondere Bus, U-Bahn, Tramway, Zug) würden Handschuhe die Übertragung grundsätzlich reduzieren, ebenso Schutzmasken (gegen die „Tröpfelinfektion“), die bei uns aber (anders als beispielsweise in Japan) nicht „angenommen“ werden.
Quelle
Der Standard am 29. 9. 2011