Grundprinzipien der Evidenz basierten Medizin


Evidenzbasierte Medizin

bezeichnet eine  Gesundheitsversorgung, bei der Patienten auf Basis der besten zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten behandelt werden. Sie beruht auf der systematischen Suche nach relevanten empirischen Befunden zu einer klinischen Frage sowie deren Beurteilung. Bei der Anwendung auf den jeweiligen Fall spllen aber immer auch die ärztliche Erfahrung sowie Vorstellungen der Patienten berücksichtigt werden.

 
Meta-Analysen und Reviews

ist ein statistisches Verfahren, das die Ergebnisse mehrerer methodisch einwandfreier Studien zur gleichen Frage zusammenfasst. Die Autoren von Überblicksartikeln, so genannten Reviews, setzen diese Methode ein, um alle jeweils verfügbaren Einzelstudien nach bestimmten Kriterien zu sichten und kritisch zu bewerten.


Randomisierte kontrollierte Studien

gelten als “Goldstandard” in der evidenzbasierten Medizin. Randomisieren bedeutet, Probanden per Zufall in zwei oder mehrere Gruppen aufzuteilen. Eine Gruppe erhält zum Beispiel ein neues Medikament, eine andere wird konventionell therapiert oder bekommt ein Placebo – ein Scheinpräparat ohne pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoff. So können die Forscher vergleichen, wie sich das neue Medikament im Vergleich zur Standard- oder Scheintherapie bewährt.  Die Randomisierung soll dabei sicherstellen, dass sich gefundene Unterschiede auf die unterschiedliche Behandlung (und nicht andere Einflussfaktoren) zurückführen lassen.


Blindtestung

bezeichnet das Prinzip, die Zuordnung der Teilnehmer zu Therapie- oder Kontrollgruppe vor allen Beteiligten geheimzuhalten, damit sie das Wissen um die jeweils angewendete Methode nicht beeinflusst. In “einfach-blinden” Studien erfahren nur die Probanden nicht, ob sie zur Test- oder zur Vergleichsgruppe gehören, in “doppel-blinden” Studien bleibt dies sogar den Versuchsleitern verborgen, solange die Untersuchung läuft.


Quelle

Susanne Rytina – Der Medizin-TÜV. (Gehirn & Geist 5 / 2010)