Der Zungenbelag (She Tai) in der Zungendiagnostik
zeigt die Qualität des Magen-Qi an. Betrachtet werden beim Zungenbelag seine Dicke, seine Beschaffenheit und seine Farbe. Beim gesunden Menschen ist der Zungenbelag weißlich und dünn, weder zu trocken noch zu feucht, weder zu glatt noch zu rauh.
Die Dicke des Belags
Der Zungenbelag zeigt das Ausmaß der Fülle an, die Folge eines eingedrungenen pathogenen Einflusses ist oder aber falscher Ernährungsgewohnheiten.
Dringt ein pathogener Einfluss in den Organismus ein, ist der Belag anfangs dünn. Erreicht die pathogene Energie in der Folge tiefere Schichten des Organismus, wird der Belag dicker.
Eine Fehlfunktion des Verdauungsapparates führt ebenfalls zu dicken Belägen.
Der dünne Belag
Ein dünner (und ausreichend vorhandener) Belag weist im allgemeinen auf eine oberflächliche und nicht schwerwiegende Erkrankung hin.
Der dicke Belag
Ein dicker Belag zeigt an, dass ein pathogener Einfluss ins Innere des Organismus eingedrungen ist, oder aber ist ein Hinweis auf eine Funktionsstörung im Verdauungstrakt.
Die Beschaffenheit des Zungenbelags
Der feuchte Zungenbelag
Generell zeigt ein feuchter Zungenbelag (die Zunge ist feucht und glatt), dass die Körperflüssigkeiten nicht verletzt sind. Ist der Belag jedoch sehr flüssig (“glitschig”) und durchsichtig oder halbdurchsichtig, und die Zunge glänzt, so deutet dies auf eine Feuchtigkeitsproblematik hin.
Der trockene Zungenbelag
Ein trockener Belag (eine trocken erscheinende, matte Zunge mit wenig Speichel) deutet auf Hitze und eine Erschöpfung der Säfte (Jin Ye) hin.
Der fette & klebrige Zungenbelag
Der fette Belag besteht aus sehr feinen, dichten Körnern, die sich nur schwer entfernen lassen. Ein fetter und klebriger Belag deutet auf eine Schleim-Problematik hin.
Die “Landkarten-Zunge”
Die “Landkarten-Zunge” (die Zunge ist nicht gleichmäßig belegt) weist auf eine Fehlfunktion des Verdauungstraktes, auf eine Schwäche seiner Extraktionsfähigkeit hin.
Die Zunge ohne Belag (“abgeschälte Zunge”)
Eine blasse Zunge ohne Belag zeigt eine Qi-Schwäche des Magens (und überhaupt des Verdauungstraktes) an.
Eine rote Zunge ohne Belag zeigt einen Qi- und zugleich einen Yin-Mangel des Magens (Verdauungstraktes) an.
Der Teilbelag
Von einem Teilbelag spricht man, wenn der Belag nur einen Teil der Zunge bedeckt. Ein Teilbelag im Bereich der Zungenspitze kann beispielsweise auf eingedrungene pathogene Einflüsse hinweisen, ein Teilbelag in der Zungenmitte auf eine Fehlfunktion des Mittleren Erwärmers (Verdauungstrakt) und ein Teilbelag im Bereich des Zungengrundes auf Fehlfunktion des Unteren Erwärmers.
Der verwurzelte Belag
Der verwurzelte Belag (er lässt sich schwer abkratzen, ist fest mit dem Zungenkörper verbunden) deutet insbesondere auf Hitze oder einen tief eingedrungenen pathogenen Einfluss hin. Lässt sich der Belag hingegen leicht ablösen, ist die Krankheit nicht so tief eingedrungen.
Die Farbe des Belags
Die Yin-Farben entfalten sich von blass über weiß, lila, bläulich und violett bis hin zu schwarz.
Die Yang-Farben entfalten sich von hellgelb über braun und dunkelbraun bis hin zu schwarz (trocken).
Der weißliche Zungenbelag
Der dünne weiße, weißliche Zungenbelag deutet vor allem auf eine äußere Erkrankung und auf Kälte hin. Er findet sich auch bei harmlosen Symptomen und harmlosen chronischen Erkrankungen.
Der gelbliche Zungenbelag
Der gelbe, gelbliche Zungenbelag deutet auf innere Erkrankungen und Hitze hin. Seine Nuancen gehen von Hellgelb über Dunkelgelb und Braun bis hin zu Verbrannt-Gelb.
Ein blass-gelber Belag weist auf die Präsenz von relativ harmloser Hitze hin, ein dunkelgelber Belag auf eine gefährliche Hitze und ein verbrannt-gelber Belag (gelb-schwärzlich) auf eine Hitze-Ansammlung im Inneren.
Der gelbliche Zungenbelag
Der gelbe, gelbliche Zungenbelag deutet auf innere Erkrankungen und Hitze hin. Seine Nuancen gehen von Hellgelb über Dunkelgelb und Braun bis hin zu Verbrannt-Gelb.
Ein blass-gelber Belag weist auf die Präsenz von relativ harmloser Hitze hin, ein dunkelgelber Belag auf eine gefährliche Hitze und ein verbrannt-gelber Belag (gelb-schwärzlich) auf eine Hitze-Ansammlung im Inneren.
Der bräunliche Zungenbelag
Der braune, bräunliche Zungenbelag deutet auf eine Schleim-Problematik hin.
Der graue & schwarze Zungenbelag
Der graue Zungenbelag (er zeigt eine bis ins Schwarz gehende Farbe) weist auf eine Erkrankung im Inneren, verbunden mit Kälte oder Hitze hin.
Der schwarze (gelblich-schwarze) Zungenbelag ist – als Fortsetzung des grauen Belags – ein Zeichen von extremer Hitze oder extremer Kälte im Körper.