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Zöliakie
Menschen mit Zöliakie leiden unter einer dauerhaften Überempfindlichkeit gegen das in fast allen heimischen Getreidesorten enthaltene Gluten (“Klebereiweiß”). Die Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel führt bei ihnen zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit oft ausgedehnter Zerstörung der Darmepithelzellen (Zottenatrophie). Dadurch können bestimmte Nährstoffe nur mehr unzureichend aufgenommen werden. Die auftretenden Symptome sind dementsprechend Verdauungsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen aber auch unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Depressionen. Bei Kindern verzögert sich unter Umständen die körperliche Entwicklung. Beschwerdebild Das Beschwerdebild hängt wesentlich davon ab, ob die Erkrankung bereits in der Kindheit ausbricht oder erst im Erwachsenenalter. Obwohl die Gluten-Unverträglichkeit in erster Linie eine Erkrankung des Dünndarms ist, können Darmbeschwerden…
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Histamin-Intoleranz
Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem beteiligt, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe. Ebenfalls als Bestandteil einer Abwehrreaktion kann die Wirkung von Histamin auf die Blutgefäße interpretiert werden. Es kontrahiert die großen Blutgefäße (mit einem Durchmesser von mehr als 80 µm) und führt zu einer Erweiterung kleinerer Blutgefäße verbunden mit Hautrötung. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch…
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Zunahme von Laktoseintoleranz durch die Nahrungsmittelindustrie
Vor der Globalisierung, so der Ernährungsmediziner Ledochowski, waren Genetik und Esskultur grundlegend aufeinander abgestimmt. Mit der modernen, globalisierten Nahrungsmittelindustrie hat sich dies aber in weiten Bereichen geändert, was sich gut am Beispiel von Milch zeigen lässt. Ausschließlich in unseren Breiten ist Milch ein Nahrungsmittel, das weit über das Säuglingsalter hinaus konsumiert und auch vertragen wird. Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass die Fähigkeit, die in der Milch enthaltene Laktose (Milchzucker) auch nach dem Säuglingsalter aufspalten zu können, einen wichtigen Überlebensvorteil gebracht hat. Demgegenüber stehen allerdings etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung, die diese Fähigkeit nach dem Abstillen verlieren. Nehmen sie dennoch Milch zu sich, führt das Fehlen von Laktase (Enzym, das den…
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Laktose- und Fruktoseintoleranz
Die Unverträglichkeit von Kohlenhydraten, vor allem die Laktose- und Fruktoseintoleranz, ist eine häufige Ursache für immer wiederkehrende Darmprobleme wie Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen und ähnliche Beschwerden. Nahrungsmittelintoleranz ist keine Allergie Unter einer Nahrungsmittelintoleranz, auch Pseudoallergie genannt, versteht man eine nicht-immunologische Reaktion des Körpers auf den Verzehr eines bestimmten Lebensmittelbestandteils. Im Falle der Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit), ist es der Konsum von Milchzucker (Laktose), auf den der Körper empfindlich reagiert. Bei der Fruktoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit) handelt es sich um eine körperliche Reaktion auf die Aufnahme von Fruchtzucker (Fruktose). Der entscheidende Unterschied zu einer echten Nahrungsmittelallergie besteht darin, dass sich die Unverträglichkeitsreaktion nahezu ausschließlich innerhalb des Verdauungstrakts abspielt und dass das Immunsystem nicht beteiligt ist, also…
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Nahrungsmittelallergien
Von einer Nahrungsmittelallergie (Lebensmittelallergie) spricht man dann, wenn das Immunsystem auf einen bestimmten Stoff in der Nahrung allergisch reagiert. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung reagieren allergisch auf bestimmte Lebensmittel, wenngleich viel mehr Menschen dieser Ansicht sind. Bei Kindern liegt der Prozentsatz etwas höher, doch bildet sich im Erwachsenenalter bei einem Teil der Kinder die Allergie wieder zurück. Eine Allergie ist eine Krankheit, die sich im Abwehrsystem des Körpers (Immunsystem) abspielt. Um den Körper zu schützen, versucht das Immunsystem verschiedenste, ihm gefährlich scheinende Fremdstoffe zu erkennen und abzuwehren. Überempfindliche Menschen reagieren allerdings auch auf Stoffe, die andere reaktionslos vertragen und eigentlich keine Bedrohung für unseren Körper darstellen. Beim ersten…
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Hygiene-Empfehlungen
Die derzeit (Mai, Juni 2011) zum Teil tödlich verlaufenen Lebensmittelinfektionen durch durch eine Form des EHEC-Erregers lassen sich weitgehend vermeiden, wenn bestimmte Hygiene-Empfehlungen eingehalten werden. Die nachfolgenden Empfehlungen stammen vom Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) in Deutschland: Persönliche Hygienevorschriften vor Arbeitsbeginn, nach jedem Gang zur Toilette und Kontakt mit Nasen- oder Mundsekret Hände gründlich waschen bei der Küchenarbeit Schmuck ablegen und saubere Kleidung oder Kittel/Schürzen tragen Wunden wasserdicht abdecken beim Niesen oder Husten von den Lebensmitteln abwenden Allgemeine Arbeitsvorschriften nur einwandfreie, frische Waren kaufen Mindesthaltbarkeitsdauer oder Verbrauchsdatum beachten leicht verderbliche oder TK-Waren bis zum Verbrauch durchgängig kühlen Lebensmittel, besonders angebrochene Ware, stets in geschlossenen Gefäßen aufbewahren Obst und Gemüse gründlich…
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Jojo-Effekt bei Diäten
Deutliche Gewichtsschwankungen, hervorgerufen durch Gewichtsabnahmen infolge von Diäten mit anschließender erneuter Gewichtszunahme („Jojo-Diäten“) stellen für den Organismus ein größeres Krankheitsrisiko dar als stabiles Übergewicht. So weist eine Langzeitstudie von Steven Blair (Sportmediziner am Cooper-Institut in Dallas, USA) ein doppelt so hohes Risko von übergewichtigen Männern nach, an Herzerkrankungen zu sterben, wenn ihr Gewicht mehrmals um über 5 Prozent schwankt. Menschen mit rasch wechselndem Körpergewicht (Ab- und Zunahme von mindestens 5 kg), so genannte „Weight Cycler“, leiden auch der EPIC-Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung zufolge signifikant häufiger an Bluthochdruck als Menschen, die ihr Gewicht halten oder Fettdepots anlegen, also „einfach“ übergewichtig werden. Ursachen für die rasche Gewichtszunahme nach Diäten Dass…
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Ernährungsgewohnheiten der Österreicher*innen
Der REWE-Konzern (REWE Group mit Sitz in Köln: BILLA, MERKUR, Penny, BIPA und ADEG) hat unter 1000 ÖsterreicherInnen eine Umfrage zu ihren Ernährungsgewohnheiten machen lassen, die vom Kurier am 7. August 2010 veröffentlicht wurde. Soziologisch unterschieden werden dabei vier unterschiedliche Esser. Essenstypen Der+die moderne Nachhaltige ….. 26 Prozent Er ist mehrheitlich weiblich, 31 bis 50 Jahre alt und höher gebildet. Er: hat nicht genug Zeit zum Essen, aber dennoch ist ihm Essen wichtig, ernährt sich gesund, achtet auf Kalorien, bevorzugt biologische Lebensmittel, bevorzugt österreichische Produkte, achtet auf Qualität und Nachhaltigkeit und probiert gern neue Gerichte aus. Der*die Traditionelle ….. 23 Prozent Er ist mehrheitlich weiblich, über 50 Jahre alt und…
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Ernährung der Österreicher*innen
Den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de) zufolge essen wir Österreicher durchschnittlich zu viel Fleisch (12% anstatt 5%) und zu wenig Gemüse (3% statt 7%) und Getreide (35% statt 44%). Eine diesen Vorschlägen folgende Ernährung würde sowohl die Krebsraten reduzieren als auch Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Darüber hinaus aber, wie Matthias Zessner vom Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der Technischen Universität (TU) Wien in einer Studie – gemeinsam mit der Österreichischen Vereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschung (ÖVAF), dem Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien und dem Energieinstitut der Universität Linz – berechnet hat, auch den Flächenbedarf für die Ernährung deutlich senken. Kalorienaufnahme nach Art der Nahrungsmittel in Prozent: derzeit: empfohlen von…
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Anleitung zum Vielfrass
Jeder, so Reto U. Schneider (NZZ Folio 12/02), hat das Talent zum Vielfraß und kann seine Fähigkeit zur Völlerei trainieren. Zwei Wege bieten sich dabei an. Zum einen kann man die Signale stimulieren, die das Essen fördern, und zum anderen kann man jene Signale hemmen, die das Essen stoppen. Am besten allerdings ist es, beide Wege zu verfolgen, also möglichst hungrig beginnen und möglichst langsam satt werden. Fasten, aber nicht zu lange Lang genug fasten ist ein sicheres Mittel, um den Hunger zu stimulieren. Aufpassen muss man allerdings dabei, weil ein Organismus, der keine Nahrung aufnimmt, nach einer gewissen Zeit seinen Stoffwechsel auf Fettverbrennung umstellt. In dieser Phase nimmt das…