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Der süße Geschmack und seine Bedeutung im Wandel der Zeit
Jede Geschmacksrichtung – wobei der Mensch Rezeptoren für fünf Geschmäcker hat: salzig, sauer, süß, umami und bitter – ist, und das gilt gleichermaßen im Tierreich als auch für unsere menschlichen Ahnen, für etwas Bestimmtes zuständig. Unsere Vorfahren waren dabei allerdings auf ihren Geschmackssinn viel stärker angewiesen als wir heutige Menschen. Es war, so der Stand der wissenschaftlichen Theorie, die letzte Entscheidungshilfe, um sich für oder gegen eine Nahrung (schlucken oder ausspucken) zu entscheiden. Der Geschmackssinn kann so als chemischer Sensor für die Güte einer Nahrung betrachtet werden: Giftige Pflanzen schmecken oft bitter und Saures ist häufig unreif oder bakteriell verunreinigt. Der süße Geschmack hingegen signalisierte dem frühen Menschen etwas Positives,…
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Physiologie der Geschmackswahrnehmung. Die fünf Geschmäcker der westlichen Forschung
Wenngleich viele Sinneswahrnehmungen zum Geschmack einer Speise beitragen, “schmecken” wir – im engen Sinne – jedoch nur Stoffe, die in der Lage sind, die Geschmacksrezeptoren in unserem Mund-Rachenraum zu reizen. Fünf grundlegende Qualitäten zählen deshalb zum Geschmackssinn: süß, sauer, salzig, bitter und umami*. Alle anderen Geschmacksinformationen werden uns vor allem über den Geruchssinn vermittelt. Für die Geschmackswahrnehmung verantwortlich sind die Papillen. Auf der vorderen und seitlichen Zungenoberfläche finden sich die eher kleinen Pilzpapillen als rötliche Erhebungen. V-förmig im Hintergrund angeordnet liegen zwischen drei und 18 große Wallpapillen. Am hinteren Zungenseitenrand sind zudem noch Blätterpapillen lokalisiert. In den Papillen befinden sich zwiebelförmige Geschmacksknospen. Sie sind so in das Epithel eingelagert, dass…