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Ernährung und Krebs aus der Sicht der westlichen Wissenschaft
Für 35 Prozent aller Krebserkrankungen werden heute Ernährung und Ernährungsgewohnheiten verantwortlich gemacht. Diese Einschätzung erfolgte erstmalig 1981 von den britischen Epidemiologen Sir Richard Peto und Sir Richard Doll (Universität Oxford). Derzeit läuft nun schon seit einigen Jahren in Europa eine große Studie zur Erforschung dieser Zusammenhänge (“European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition”, EPIC), an der zehn europäische Staaten mit mehr als 52.000 Teilnehmern beteiligt sind. Die erste Zwischenauswertung 2003 brachte teils erwartete, teils unerwartete Ergebnisse:[1]Da amerikanische Studien aus vielfältigen Gründen (z.B. andere Ernährungsgewohnheiten und andere Nahrungsmittelzusammensetzungen) schwierig auf europäische Verhältnisse zu übertragen sind, … weiterlesen Obst und Gemüse besitzen einen vor Krebs schützenden Effekt.Der tägliche Verzehr von etwa 500 Gramm…
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Übergewicht durch Schlafmangel
Die Dauer des Schlafs, so haben Wissenschaftler herausgefunden, beeinflusst das Risiko zu Übergewicht. Je weniger geschlafen wird, so die gefundenen Zusammenhänge, desto größer das Risiko. Erwachsene, die ihren Schlaf auf fünf und weniger Stunden beschränken, sind dabei um 50 Prozent mehr gefährdet, Fett anzusetzen als diejenigen, die sieben bis neun Stunden pro Nacht schlafen. Und mit sechs Stunden Schlaf hat man immer noch ein um 23 Prozent erhöhtes Risiko, übergewichtig zu werden. Ähnliches gilt auch für fünf- bis zehnjährige Kinder. Wenn sie täglich weniger als zehn Stunden schlafen, haben sie eine 3,5fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Übergewicht im Vergleich zu ihren MitschülerInnen, die mindestens zwölf Stunden schlafen Neben anderen Risiko- und…
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Schlaf und Gewichtskontrolle
Chronisches Schlafdefizit und Schlafstörungen sind ein häufiges Phänomen unseres modernen Lebens. Man geht davon aus, dass sich die Schlaflänge seit 1910 von durchschnittlich neun auf sieben Stunden verkürzt hat und der menschliche Organismus sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht benötigt, um ein normales Funktionieren während des Tages zu ermöglichen. 1999 konnte K. Spiegel den Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und Veränderungen im Stoffwechsel aufzeigen. Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Annahme, dass die Glukose/Insuli-Regulation und die Kontrolle des Hungers durch chronischen Schlafmangel gestört werden können. In einer 2004 veröffentlichten, dreizehnjährigen Studie von G. Hasler et al. konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und Gewichtszunahme bei jungen Erwachsenen aufgezeigt werden.…
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Überbelastung mit Zucker
Früher einmal aß ein Mensch durchschnittlich fünf Gramm Fruchtzucker am Tag, heute hat sich das auf 20 Gramm pro Tag gesteigert. Ein Drittel aller Menschen verträgt diese hohen Mengen nicht, was als Instinale Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorption) bezeichnet wird. Wenn jemand über lange Zeit unter Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall leidet und die behandelnden Ärzte keine Ursache dafür finden können, wird als Ausschlussdiagnose dann oft das “Reizdarmsyndrom” herangezogen. Dabei sind sie oft, so der Ernährungsmediziner Ledochowski, auf Grund von Ernährungsgewohnehtien kannt geworden, nämlich durch ein Übermaß an Fruchtzucker, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Das Übermaß Zucker in der Nahrung hat einen, wie Ledochowski ausführt, politischen Hintergrund: Als die USA ein Handelsembargo gegen…
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Übergewicht und Körperwahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen
Mehr als die Hälfte der im Erwachsenenalter auftretenden Zivilisationskrankheiten entsteht infolge von Verhaltensweisen und Lebensstilen, die im Kindes- und Jugendalter ihren Ursprung haben, zu diesem Zeitpunkt aber noch gut beeinflussbar wären. Übergewicht mit all seinen negativen Konsequenzen ist ein wesentlicher Risikofaktor, weshalb der Gesundheitsförderung und Prävention in jungen Jahren für das gesamte spätere Leben größte Bedeutung zukommt. Da Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen, spielt dieses Umfeld für den Erwerb von gesundheitsfördernden Verhaltensmustern und Lebenskompetenzen eine große Rolle. Die Schule ist aber auch ein Ort, wo gesundheitliche Gefahrenpotentiale erkannt werden und diesen somit frühzeitig gegengesteuert werden könnte. Körperwahrnehmung und Übergewicht bei Jugendlichen Studien zufolge…
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Zöliakie
Menschen mit Zöliakie leiden unter einer dauerhaften Überempfindlichkeit gegen das in fast allen heimischen Getreidesorten enthaltene Gluten (“Klebereiweiß”). Die Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel führt bei ihnen zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit oft ausgedehnter Zerstörung der Darmepithelzellen (Zottenatrophie). Dadurch können bestimmte Nährstoffe nur mehr unzureichend aufgenommen werden. Die auftretenden Symptome sind dementsprechend Verdauungsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen aber auch unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Depressionen. Bei Kindern verzögert sich unter Umständen die körperliche Entwicklung. Beschwerdebild Das Beschwerdebild hängt wesentlich davon ab, ob die Erkrankung bereits in der Kindheit ausbricht oder erst im Erwachsenenalter. Obwohl die Gluten-Unverträglichkeit in erster Linie eine Erkrankung des Dünndarms ist, können Darmbeschwerden…
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Histamin-Intoleranz
Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem beteiligt, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe. Ebenfalls als Bestandteil einer Abwehrreaktion kann die Wirkung von Histamin auf die Blutgefäße interpretiert werden. Es kontrahiert die großen Blutgefäße (mit einem Durchmesser von mehr als 80 µm) und führt zu einer Erweiterung kleinerer Blutgefäße verbunden mit Hautrötung. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch…
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Zunahme von Laktoseintoleranz durch die Nahrungsmittelindustrie
Vor der Globalisierung, so der Ernährungsmediziner Ledochowski, waren Genetik und Esskultur grundlegend aufeinander abgestimmt. Mit der modernen, globalisierten Nahrungsmittelindustrie hat sich dies aber in weiten Bereichen geändert, was sich gut am Beispiel von Milch zeigen lässt. Ausschließlich in unseren Breiten ist Milch ein Nahrungsmittel, das weit über das Säuglingsalter hinaus konsumiert und auch vertragen wird. Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass die Fähigkeit, die in der Milch enthaltene Laktose (Milchzucker) auch nach dem Säuglingsalter aufspalten zu können, einen wichtigen Überlebensvorteil gebracht hat. Demgegenüber stehen allerdings etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung, die diese Fähigkeit nach dem Abstillen verlieren. Nehmen sie dennoch Milch zu sich, führt das Fehlen von Laktase (Enzym, das den…
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Laktose- und Fruktoseintoleranz
Die Unverträglichkeit von Kohlenhydraten, vor allem die Laktose- und Fruktoseintoleranz, ist eine häufige Ursache für immer wiederkehrende Darmprobleme wie Durchfall, Bauchkrämpfe, Blähungen und ähnliche Beschwerden. Nahrungsmittelintoleranz ist keine Allergie Unter einer Nahrungsmittelintoleranz, auch Pseudoallergie genannt, versteht man eine nicht-immunologische Reaktion des Körpers auf den Verzehr eines bestimmten Lebensmittelbestandteils. Im Falle der Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit), ist es der Konsum von Milchzucker (Laktose), auf den der Körper empfindlich reagiert. Bei der Fruktoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit) handelt es sich um eine körperliche Reaktion auf die Aufnahme von Fruchtzucker (Fruktose). Der entscheidende Unterschied zu einer echten Nahrungsmittelallergie besteht darin, dass sich die Unverträglichkeitsreaktion nahezu ausschließlich innerhalb des Verdauungstrakts abspielt und dass das Immunsystem nicht beteiligt ist, also…
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Nahrungsmittelallergien
Von einer Nahrungsmittelallergie (Lebensmittelallergie) spricht man dann, wenn das Immunsystem auf einen bestimmten Stoff in der Nahrung allergisch reagiert. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung reagieren allergisch auf bestimmte Lebensmittel, wenngleich viel mehr Menschen dieser Ansicht sind. Bei Kindern liegt der Prozentsatz etwas höher, doch bildet sich im Erwachsenenalter bei einem Teil der Kinder die Allergie wieder zurück. Eine Allergie ist eine Krankheit, die sich im Abwehrsystem des Körpers (Immunsystem) abspielt. Um den Körper zu schützen, versucht das Immunsystem verschiedenste, ihm gefährlich scheinende Fremdstoffe zu erkennen und abzuwehren. Überempfindliche Menschen reagieren allerdings auch auf Stoffe, die andere reaktionslos vertragen und eigentlich keine Bedrohung für unseren Körper darstellen. Beim ersten…