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Feuchtigkeit & Schleim
Feuchtigkeit So wie ein Mangel an Säften im Organismus eine Disharmonie (Trockenheitssymptomatik) darstellt, so ist ein Übermaß derselben ebenfalls problematisch. Spricht man in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) deshalb von Feuchtigkeit, so meint man ein Disharmoniemuster, das durch ein unphysiologisches Übermaß an Feuchtigkeit im Organismus charakterisiert ist. Wesentliche Ursachen von (zu viel) Feuchtigkeit im Organismus sind – weitverbreitet in unserer Gesellschaft – eine Fehlfunktion des Verdauungstraktes und problematische Ernährungsgewohnheiten wie z.B. große Mengen an stark befeuchtenden und schwer verdaulichen Nahrungsmitteln, Essen spätabends, energetisch zu kühle und kalte Speisen u.ä.m. Eine Schwäche des Verdauungstraktes (die TCM spricht hier vor allem von einer Schwäche der Milz) führt zu einer Fehlfunktion und damit…
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Kochen im Zyklus der Wandlungsphasen
Die Grundidee des Kochens nach den fünf Wandlungsphasen (Elementen) ist es, alle Elemente, und damit alle fünf Geschmäcker, in einer Mahlzeit zu vereinen. Es soll eine ausgewogene Mischung entstehen, in der keiner der Geschmäcker überwiegt und das Essen damit “rund” ist. Die höchste Stufe der daoistischen Kochkunst stellt das Kochen im Zyklus der Fünf Elemente dar. Hierbei werden die Zutaten beim Kochen (ebenso wie bei der Bereitung einer Rezeptur) in der Reihenfolge des Sheng-Zyklus (Fütterungszyklus) der Fünf Elemente, die der Energieversorgung der Organe untereinander entspricht, beigefügt. Zwischen den einzelnen Elementen sollte man ein wenig Zeit lassen und einige Male gut umrühren, damit sich die Energie gut verteilen kann. Ausgenommen bei…
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Kochverfahren und ihre energetischen Wirkungen
Die grundsätzliche Bedeutung von erhitzenden Verfahren (Kochen) beruht zum einen auf der Zufuhr von Yang (Wärme, Hitze) für unseren Organismus und zum anderen darin, dass das Erhitzen hilft, die Struktur der Nahrung aufzubereiten. Die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe sind so besser verfügbar und assimilierbar. Der Organismus benötigt dadurch weniger Energie für den Verdauungsvorgang und zudem stehen ihm durch die bessere Verwertbarkeit der Nahrung mehr Energie und Substanzen zur Verfügung. Neben der Art der zugeführten Wärme (Kochen am Holzfeuer, aber auch mit Gas ist deutlich energetischer als elektrisches Kochen) ist die Art und Weise der Zubereitung von großem Einfluss auf die Temperaturwirkung: Längere und langsamere Zubereitungsformen haben eine stärker erwärmende…
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Die vier Wirkrichtungen
Die Traditionelle Chinesische Medizin und Diätetik klassifizieren Speisen, Getränke und Kräuter nach ihren Wirkrichtungen in die vier Kategorien “Aufsteigend”, “Zerstreuend”, “Absenkend” und “Zusammenziehend”: Die aufsteigende Wirkrichtung ist Yang, “hebt” das Qi. Die zerstreuende Wirkrichtung befreit die Oberfläche, regt die Abwehrenergie (Wei Qi) an und wirkt schweißtreibend. Die absenkende Wirkrichtung senkt das Lungen-Qi ab, ist abführend und harntreibend. Die zusammenziehende Wirkrichtung ist einschnürend, festhaltend, befestigend und beschützend. Der süße Geschmack hat eine aufsteigende Wirkrichtung. Der scharfe Geschmack hat eine zerstreuende Wirkrichtung. Der bittere Geschmack hat eine absenkende Wirkrichtung. Der sauer/adstringierende Geschmack hat ein zusammenziehende und befestigende Wirkrichtung. Der salzige Geschmack hat eine auflösende und absenkende Wirkrichtung.
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Nahrungsmittel nach den Vier Temperaturwirkungen
Heiss Erwärmend Neutral Erfrischend Kalt Getreide Hafer, Süßreis, rote Linsen Mais, Linsen, Erbsen Weizen, Dinkel, Reis, Kichererbsen Mungbohnen Gemüse Fenchel, Zwiebel, Karotten Kartoffel, Kohlsprossen, Avocado Chinakohl, Paprika, Sauerkraut Meeresgemüse, Spargel, Radicchio Obst Marillen, Weintrauben, Pfirsiche Ananas, Pflaumen, Datteln Äpfel, Birnen, Orangen, Sauerkirschen Bananen, Mango, Wassermelonen Milchprodukte Schafmilch, Ziegenmilch, stark fermentierte Käse Butter, Kuhmilch, Topfen Sauermilch, Sauerrahm Fleisch & Fisch Lamm, Ziege Hirsch, Aal, Lachs Rind, Karpfen, Truthahn Hase Ente, Kaviar, Krabbe, Tintenfisch Gewürze Chilli, Pfeffer, Zimt Basilikum, Kümmel, Majoran Honig, Malz, Safran Ahornsirup, Olivenöl, Sonnenblumenöl Sojasauce, Tamari, Shoyu Getränke hochprozentiger Alkohol, Glühwein, Fencheltee Honigwein, Kaffee, Sake, süßer Alkohol Malzbier, Kamillentee, Maishaartee Früchtetee, Sojamilch, Pfefferminztee…
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Wärmende & kühlende Eigenschaften
Die wärmenden oder kühlenden Eigenschaften von Nahrungsmitteln hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie vom Zeitpunkt der Ernte (bzw. des Schlachtens), dem Pflanzenteil oder Teil des Tieres, der Planz- oder Zuchtweise, dem Klima, in dem die Pflanze oder das Tier lebt, die Art der Zubereitung u.ä.m. Richtlinien, nach denen man unterscheiden kann, ob ein Nahrungsmittel eher warm oder kühl ist, sind: Pflanzen, die länger zum Wachsen brauchen (z.B. Wurzelgemüse) sind eher wärmend als schnellwachsende Pflanzen (z.B. Salat) Pflanzen mit einem hohen Wassergehalt (z.B. Gurke) sind eher kühlend getrocknete Nahrungsmittel sind eher erwärmend als frische mit Kunstdünger gedüngte Pflanzen sind kühler als natürlich gewachsene Pflanzen rote, orange und gelbe Nahrungsmittel sind wärmer…
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Warme & kühle Nahrungsmittel
Nahrungsmittel lassen sich grundsätzlich nach ihrem Yin- oder Yang-Charakter klassifizieren. Diese Beurteilung beruht im wesentlichen darauf, ob die Nahrungsmittel im Körper eine wärmende oder eine kühlende Wirkung entfalten. Fleisch beispielsweise hat eine grundsätzlich wärmende Eigenschaft (wirkt auf das Qi und Yang im Organismus und führt zu einer aufsteigenden Energiebewegung), Getreide eine neutrale und die meisten Gemüse eine neutrale oder kühlende bis kalte Wirkung (wirken auf den Blut- und Jin Ye-Aufbau und führen zu einer absteigenden Energiebewegung). Diese Klassifizierung ist jedoch undifferenziert, da jede Nahrungsmittelkategorie Nahrungsmittel umfasst, die (relativ) Yang sind, und Nahrungsmittel, die (relativ) Yin sind. So ist Lammfleisch relativ Yang (erwärmend) im Vergleich zu Schweinefleisch (Yin, kühlend). (relativ)…
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Vier Temperaturwirkungen
Die traditionelle chinesische Medizin und Diätetik unterscheiden vier Temperaturwirkungen, nämlich “Heiß”, “Erwärmend” (Warm), “Neutral”, “Erfrischend” (Kühl) und “Kalt”. Diese Klassifizierung, ob ein Nahrungsmittel oder eine Medizin heiß, erwärmend, neutral, erfrischend oder kalt ist, hängt von der Wirkung auf den Organismus – nach dem Verzehr oder der Einnahme – ab. Wärmende Nahrungsmittel bewegen die Energie nach oben und wärmen von innen nach außen. Kühlende Nahrungsmittel hingegen leiten die Energie nach innen und inten und kühlen (vorrangig die oberen und äußeren Körperteile). Grundsätzlich kann man sagen, dass warme Speisen und Getränke den Organismus wärmen und beleben (beschleunigen, anregen), kühle Speisen und Getränke hingegen kühlen und verlangsamen. Das Wissen um die thermischen Eigenschaften…
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Nahrungsmittel nach den Fünf Geschmäckern
Sauer Bitter Süß Scharf Salzig Getreide Weizen, Dinkel Buchweizen, Roggen Hirse, Mais Hafer, Reis Bohnen, Hülsenfrüchte Gemüse Sauerkraut, Tomate grüner Salat, Endiviensalat Kürbis, Chinakohl Lauch, Rettich Algen, Meeresfrüchte Obst Orange, Ribisel Grapefruit, Quitte Birne, Melone Milchprodukte Sauermilch, Topfen Schafmilch, Ziegenmilch Butter, Kuhmilch stark fermentierterKäse, Schimmelkäse Fleisch & Fisch Huhn, Ente Schaf, Ziege Kalb, Rind Wild, Gans Schwein, Fische Gewürze EssigHefe Oregano, Mohn Honig, Fenchel Pfeffer, Kümmel Salz, Miso Getränke Orangensaft, Früchtetee grüner & schwarzer Tee, Kaffee Traubensaft, Honigwein Pfefferminztee, Champagner Quellwasser (ohne Kohlensäure)
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Ernährender (physiologischer) Geschmack
Um ein Element nachhaltig zu nähren, genügt es nicht, dieses nur kurz anzuregen (wie es beim Botschaftsgeschmack der Fall ist), vielmehr ist es das Ziel der Medizin bzw. Diätetik, die zu gering vorhandene energetische Bewegung, die dem jeweiligen Element (Wandlungsphase) entspricht, zu stärken und zu ergänzen. So wird das Feuer-Element, dessen energetische Wirkung zerstreuend ist, Entfaltung in alle Richtungen, durch den scharfen Geschmack gestärkt, der ebenfalls dieselbe energetische Wirkung zeigt. Süß (aufsteigende Energierichtung) stärkt das Holz, die aufsteigende Kraft des Frühjahrs. Bitter (absenkende Energierichtung) stärkt das Metall, die kondensierende Kraft des Herbstes. Sauer-adstringierend (zusammenziehend, einschnürend, festigend) unterstützt das Wasser-Element. Das Erde-Element – sowohl Yin wie auch Yang – wird vom…