Bildung von nachgeburtlichem Qi
Qi, die Lebensenergie, ist die Quelle aller Bewegung in unserem Körper, schützt uns vor krankmachenden Einflüssen, ermöglicht alle Transformation und Umwandlung (Stoffwechsel), wärmt uns, hält die Organe an ihrem Platz und sorgt für die Verteilung der Körpersubstanzen.
Alles das sind Funktionen des Qi, die aber auch Energie benötigen. Der menschliche Organismus muss deshalb die so verbrauchten Energien wieder ergänzen, sein Qi auffüllen. Aus der Atemluft sowie der festen und flüssigen Nahrung wird Qi extrahiert und nutzbar gemacht. Alles Qi im menschlichen Organismus hat einen dreifachen Ursprung:
- ein Erbanteil, der aus dem Jing der Eltern stammt und in den Nieren gespeichert wird;
- aus der Nahrung, der Gu Qi entzogen wird; und
- aus der Atemluft, aus der Da Qi extrahiert wird.
Voraussetzung für einen funktionierenden Stoffwechsel und eine gute Extraktionsfähigkeit ist die Kraft der Niere, das Nierenfeuer, das gleichsam der grundlegenden Transformationskraft des Organismus entspricht.
Magen und Milz (unterstützt von Gallenblase und Leber) sorgen für die Extraktion der “reinen Anteile” der Nahrung (Nahrungs-Qi, Gu Qi). Die Lunge wiederum gewinnt aus der aufgenommenen Atemluft die “reinen Anteile”, das Qi der Luft (Da Qi). Aus den “reinen” (Qi-)Anteilen der Luft und den “reinen” (Qi-)Anteilen der Nahrung wird – unter der Kontrolle der Lunge – das Nachgeburtliche Qi gebildet, das unseren Organismus schützt (Wei Qi) und nährt (Ying Qi).
Um das Qi zu nähren und zu regenerieren sind deshalb vor allem eine gute Atemfunktion und gute, sauerstoffreiche Luft von Bedeutung, eine gute Verdauungsfunktion, gutes (energiereiches, aber auch nicht zu schwer verdauliches) Essen, genügend Urlaub und Erholung, Freude und Zufriedenheit bei der Arbeit und im Leben überhaupt.