Akupressur bei Übelkeit und Erbrechen bei Krebspatient*innen infolge von Chemotherapie (Joan Klein & Peter Griffiths)

Joan Klein und Peter Griffiths haben 2004 im British Journal of Community Nursing, Vol 9, No 9 eine „Mini-Review“ zu Übelkeit und Erbrechen veröffentlicht. Der Hintergrund dazu war, dass Übelkeit und Erbrechen zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen und Sorgen von PatientInnen gehören, die sich einer Chemotherapie unterziehen[1]Cooper S, Georgiou V (1992) The impact of cytotoxic chemotherapy: perspectives from patients, specialists and nurses. Eur J Cancer 28A(suppl 1): 36–8., und kann dazu fĂŒhren, dass sie eine suboptimale Dosierung von Chemotherapeutika erhalten oder sogar die Fortsetzung der Therapie ablehnen. Der 1983 erschienenen Arbeit von Laslo[2]Laslo J (1983) Nausea and vomiting as major complications of cancer chemotherapy. Drugs 25(suppl 1): 1–7. zufolge haben etwa 25-50 % der PatientInnen mit erfolglos kontrollierter Übelkeit und Erbrechen eine oder mehrere geplante Chemotherapien verzögert oder weitere Behandlungen abgelehnt.

Immer wenn eine KrebspatientIn eine chemotherapeutisch bedingte Übelkeit erlebt, besteht zugleich auch das Risiko, dass sie eine konditionierte Übelkeit entwickelt, die dann ganz ohne Chemotherapeutika diese Symptome hervorbringt. Bis zu einem Drittel aller PatientInnen kann diese Symptomatik entwickeln, allerdings nur dann, wenn Übelkeit und Erbrechen nach der ersten Einnahme von zytotoxischen Medikamenten auftritt. PrĂ€vention und Behandlung dieser Beschwerden sind deshalb von großer Bedeutung.

Antiemetika waren 2004 die Standardbehandlung zur Vorbeugung von Chemotherapie bedingter Übelkeit und Erbrechen, insbesondere die Serotonin-(5-HT3)-Antagonisten[3]Z.B. Granisetron und Ondansetron. Diese Medikamente werden auch heute noch, neben anderen, standardmĂ€ĂŸig gegen Übelkeit in der Begleitung von Chemotherapie eingesetzt (siehe â€Š weiterlesen. Bei vielen PatientInnen sind Übelkeit und Erbrechen mit den vorhandenen Medikamentenallerdings nicht kontrollierbar. King schĂ€tzte in seiner Arbeit 1997, dass bis zu 60% der PatientInnen, die eine zytotoxische[4]Zytotoxie ist die FĂ€higkeit bestimmter (chemischer) Substanzen, Gewebszellen zu schĂ€digen beziehungsweise abzutöten. Chemotherapie erhalten, darunter leiden.[5]King CR (1997) Nonpharmacologic management of chemotherapy-induced nausea and vomiting. Oncol Nurs Forum 24(7 Suppl): 41–8.Diese Situation hat sich bis heute kaum verĂ€ndert. Fachleute â€Š weiterlesen)


Akupressur gegen Übelkeit und Erbrechen

Es ist deshalb notwendig, Methoden zu entwickeln und einzusetzen, die die vorhandenen pharmakologischen Maßnahmen zur BekĂ€mpfung von Übelkeit und Erbrechen verbessern (oder auch ersetzen) und die Entstehung von konditionierter Übelkeit und Erbrechen verhindern. Hier bietet sich, so die AutorInnen, Akupressur als nicht invasive und kostengĂŒnstige Behandlungsoption an, insbesondere in Form von Sea-Bands[6]ArmbĂ€nder, die angelegt werden und auf bestimmte Akupunkturpunkte, z.B. gegen ReiseĂŒbelkeit, wirken (siehe http://www.sea-band.com/at, Zugriff: 19.11.2018)., die von den PatientInnen selbst angewendet werden können.

Die AutorInnen der vorliegenden Studie[7]((Joan Klein & Peter Griffiths: Acupressure for nausea and vomiting in cancer patients receiving chemotherapy. British Journal of Community Nursing, 2004, Vol 9, No 9 â€Š weiterlesen beziehen sich in der Beschreibung der Akupressur auf die im Jahre 2000 erschienene Arbeit von Dibble et al.[8]Dibble SL, Chapman J, Mack KA, Shih AS (2000). Acupressure for nausea: results of a pilot study. Oncol Nurs Forum 27(1): â€Š weiterlesen und damit auf das traditionelle chinesische Konzept der Meridiane, in denen Energie (chinesisch Qi, japanisch Ki) durch den Körper fließt. Entlang der Meridiane gibt es Akupunkturpunkte (Tsubos), die wie Pumpstationen fĂŒr das Qi wirken, und die durch Nadelung (Akupunktur) oder Druck (Akupressur) angesprochen werden. Damit können, so die Theorie der traditionellen chinesischen Medizin, der Fluss des Qi reguliert und Ungleichgewichte ausgeglichen werden.

Insbesondere zwei Akupunkturpunkte wurden mit Übelkeit und Erbrechen in Verbindung gebracht: Perikard 6 (P6, Neiguan) und Magen 36 (Ma36, Zusanli). Der am hĂ€ufigsten untersuchte Punkt ist P 6 (2 cun distal der Handgelenksfalte auf dem Perikard-Meridian), wahrscheinlich weil Ma 36 (3 cun distal der Kniescheibe (Patella) auf dem Magen-Meridian) an öffentlichen Orten schwieriger zu behandeln ist.

Gute systematische Übersichtsarbeiten deuten darauf hin, dass die Behandlung von P 6 mit Akupressur bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen[9]Lee A, Done M (2004): Stimulation of the wrist acupuncture point P6 for preventing postoperative nausea and vomiting. Cochrane Database Syst Rev 3, CD003281. und möglicherweise auch bei schwangerschaftsbedingter Übelkeit und Erbrechen[10]Jewell D, Young G (2004) Interventions for nausea and vomiting in early pregnancy (Cochrane Review). Cochrane Database Syst Rev 3, CD003281. Die Ergebnisse sind hier allerdings zweideutig. wirksam sind. Studien zur Wirksamkeit nach einer Chemotherapie sind seltener. Hier gab es zum Studienzeitpunkt es nur zwei Arbeiten unter Verwendung eines Sea-Bands, wie die AutorInnen angeben, und die vom Hersteller der Sea-Bands zu Werbezwecken verwendet wurden.[11]Stannard D (1989) Pressure prevents nausea. Nurs Times 85(4): 33-34.Dundee J W, Yang J, McMillan C (1991) Non-invasive stimulation of the P6 (Neiguan) antiemetic acupuncture point in cancer â€Š weiterlesen


Zielsetzung und DurchfĂŒhrung der Studie

Die zentrale Frage der vorliegenden „Mini-Review“[12]Das Format der „Mini-Review“ basiert, wie die AutorInnen ausfĂŒhren, auf den gleichen Vorgangsweisen wie systematische Reviews: Es werden ansonsten kaum ĂŒberschaubare Mengen an Forschung â€Š weiterlesen ist, ob Akupressur wirksam ist gegen Übelkeit und/oder Erbrechen bei KrebspatientInnen, die eine Chemotherapie erhalten. In die Studie wurden deshalb nur randomisierte kontrollierte Studien (RCTs)[13]Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs)  gelten die als höchste Evidenzstufe bei der ÜberprĂŒfung der Wirksamkeit einer Intervention. einbezogen, die nachfolgende Kriterien erfĂŒllen:

  • Die TeilnehmerInnen sind Erwachsene sein, die eine Chemotherapie gegen Krebs erhalten.
  • Die Studienintervention ist Akupressur der Punkte P 6 und/oder Ma 36 sein, die manuell oder mit Hilfe von BĂ€ndern durchgefĂŒhrt wird.
  • Sowohl die Behandlungs- als auch die Kontrollgruppe erhalten die ĂŒbliche Pflege, einschließlich Antiemetika.
  • Das Ergebnis der Menge oder des Ausmaßes von Übelkeit und/oder Erbrechen wird berichtet.
  • Die Studien sind in englischer Sprache veröffentlicht und ĂŒber das King’s College London, die Imperial College Medical School und die British Medical Association Bibliothek verfĂŒgbar.

Studien wurden ausgeschlossen, die:  

  • eine andere Form der Stimulierung als Druck (z.B. Elektrostimulation oder Nadeln) verwenden; oder
  • (nur) Akupressur gegen Antiemetika verglichen.


Ergebnisse

Die Suche in Medline (1966 bis MĂ€rz 2003), AMED (1985 bis MĂ€rz 2003), Embase (1980 bis MĂ€rz 2003), CINAHL (1982 bis MĂ€rz 2003), Cancerlit (1975 bis 2002) und Cochrane Library erfolgte im April 2003 und erbrachte insgesamt fĂŒnf Treffer, allerdings nur zwei davon waren randomisierte kontrollierte Studien. Von diesen erfĂŒllte nur eine Studie die Einschlusskriterien (Dibble et al.[14]Dibble SL, Chapman J, Mack KA, Shih AS (2000). Acupressure for nausea: results of a pilot study. Oncol Nurs Forum 27(1): 41–7.), die andere (Dundee et al.[15]Dundee J W, Yang J, McMillan C (1991) Non-invasive stimulation of the P6 (Neiguan) antiemetic acupuncture point in cancer chemotherapy. J R Soc Med8(4): 210–12.) befasste sich mit der elektrischen Stimulation von P 6, nicht der Anwendung von Druck.

Die Recherchen 2003 wurden durch Recherchen in der Cochrane Database of Systematic Reviews und im Cochrane Central Register of Controlled Trials and Medline im August 2004 ergĂ€nzt, um die AktualitĂ€t sicherzustellen.[16]In diesen zusĂ€tzlichen Recherchen wurde „Akupressur“ als Suchbegriff verwendet. Gefunden wurden hier zwei Studien; eine randomisierte Studie und eine nicht randomisierte, wobei nur erstere (Roscoe et al.[17]Roscoe JA, Morrow GR, Hickock JT et al (2003) The efficacy of acupressure and acustimulation wrist bands for the relief of chemotherapy-induced nausea and vomiting. A University of Rochester Cancer â€Š weiterlesen) in die Untersuchung aufgenommen wurde. Insgesamt fanden sich damit zwei Studien fĂŒr die vorliegende Review.

Die Studien wurde anhand einer Checkliste auf ihre QualitĂ€t hin bewertet.[18]Greenhalgh T, Donald A (2000) Evidence Based Health Care Workbook. BMJ Publishing Group, London. Insbesondere wurde auf  Fehler ĂŒberprĂŒft, die die Ergebnisse verfĂ€lschen können.[19]Oxman AD, Cook DJ, Guyatt GH (1994) Users’ guides to the medical literature. VI. How to use an overview. Evidence-Based Medicine Working Group. JAMA 272(17): 1367–71. Dabei fanden sich zwar keine spezifischen MĂ€ngel, allerdings schrĂ€nken unzureichende Beschreibungen (insbesondere bei den Ergebnissen) den Nutzen der Arbeiten ein.

  1. In der Studie von Dibble et al. (2000) wurden acht Frauen, die eine Chemotherapie wegen Brustkrebs erhielten, neben der ĂŒblichen antiemetischen (medikamentösen) Behandlung auch so lange angeleitet bis sie die Akupressurbehandlung (mit den Fingern) von P 6 und Ma 36 selbstĂ€ndig durchfĂŒhren konnten. Sie wurden gebeten diese Behandlung jeden Morgen und auch tagsĂŒber nach Bedarf anzuwenden. Die neun Frauen der Kontrollgruppe erhielten nur die ĂŒbliche UnterstĂŒtzung.[20]Die Frauen wurden in zwei verschiedenen onkologischen Ambulanzen in stĂ€dtischen Gebieten ausgewĂ€hlt, aber es wird nicht angegeben, wie die Auswahl und auch die Zugordnung zu Versuchs- oder â€Š weiterlesen
    Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Frauengruppen. Der Einsatz der ĂŒblichen Antiemetika ist in beiden Gruppen Ă€hnlich, und es scheint keine signifikanten Unterschiede in den verabreichten Dosen zu geben. Wahrscheinlich erhielten beide Gruppen vergleichbare Dosen von Chemotherapie.[21]Das könnte aus dem Body-Mass-Index abgeleitet werden, ist in der Studie aber nicht explizit ausgefĂŒhrt, ebenso wie etwaige DosisĂ€nderungen nicht angegeben werden. Die Frauen in der Versuchsgruppe erhielten durch die zusĂ€tzliche Anwendung der Akupressur durchschnittlich fĂŒnf Minuten (8 %) mehr Kontaktzeit, ansonsten aber wurden beide Patientinnengruppen gleich behandelt.[22]Am Ende der Studie wurden auch den Frauen in der Kontrollgruppe Informationen zur Akupressurbehandlung angeboten. Alle 17 Frauen wurden in die Analyse einbezogen.
    Beide Gruppen fĂŒhrten 10 Tage lang ein tĂ€gliches Protokoll. Das Erleben von Übelkeit wurde anhand der Übelkeitserfahrung-Subskala des Rhodes Index of Nausea and Vomiting Scale (INVR)[23]Siehe https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15186470 und der Chemotherapy Problem Checklist (CPC) bewertet.
  2. In die Studie von Roscoe et al. (2003) wurden insgesamt 778 PatientInnen, vor allem Frauen (92 %) mit Brustkrebs (85 %) oder Blutkrebs (10 %), einbezogen, die eine onkologische Behandlung erhielten, sofern sie Cisplatin oder Doxorubicin ohne gleichzeitige Strahlentherapie erhielten.[24]Weitere AusschlussgrĂŒnde waren Darmverschluss oder symptomatische Metastasen im Gehirn. Den 233 PatientInnen in der Versuchsgruppe wurde beigebracht, wie man Sea Bands verwendet, um Akupressur auf P 6 auszuĂŒben. Sie wurden gebeten, die BĂ€nder kontinuierlich fĂŒnf Tage lang nach der Chemotherapie zu tragen, bekamen allerdings keine Anweisungen zur Anwendung von zusĂ€tzlichem Druck bei Übelkeit. Die 232 PatientInnen in der Kontrollgruppe erhielten nur die ĂŒblichen Antiemetika.[25]Wie die Randomisierung exakt erfolgte, wird nicht berichtet. Eine dritte Gruppe erhielt ein Band mit Elektrostimulation, auf diese Gruppe wird in der vorliegenden Review aber nicht eingegangen. Das Follow-up erfolgte bei 95 % aller PatientInnen.
    Die Studie verwendete Tagebuchberichte und 7-Punkte-Bewertungsskalen, um Erbrechen (jederzeit), frĂŒhzeitige Übelkeit (1. Behandlungstag), spĂ€te Übelkeit (2. bis 4. Behandlungstag) und die Menge der eingesetzten Antiemetika zu erfassen.

Dibble et al. berichten ĂŒber signifikante Unterschiede zugunsten der Akupressur ĂŒber die 10-tĂ€gige Beobachtungszeit hinweg, die sich sowohl auf die Erfahrung als auch auf die IntensitĂ€t der Übelkeit beziehen. Keine Signifikanz hingegen zeigt sich auf der Chemotherapy Problem Checklist (CPC)-Checkliste in Zusammenhang mit Übelkeit.[26]TĂ€gliche Differenzen werden fĂŒr die beiden signifikanten Variablen berichtet, nicht aber fĂŒr die nicht-signifikante CPC-Ceckliste. Am ersten Tag der Chemotherapie fĂŒhrte die Akupressur zu einer â€Š weiterlesen

Roscoe et al. berichten ĂŒber keinen signifikanten Effekt der Akupressur auf Erbrechen, spĂ€te Übelkeit oder antiemetischen Gebrauch, nur ĂŒber einen signifikanten Nutzen bei FrĂŒhĂŒbelkeit (0,4 Punkte auf einer 7-Punkte-Skala).[27]FĂŒr die nicht signifikanten Variablen wurden keine Istwerte gemeldet.


Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit deutet darauf hin, dass Akupressur eine wertvolle ErgĂ€nzung zu pharmakologischen Behandlungen bei Übelkeit und Erbrechen sein kann. Sie ist leicht erlernbar, kostengĂŒnstig und gibt den PatientInnen mehr Autonomie. Die Ergebnisse der (grĂ¶ĂŸeren) Studie von Roscoe sind dabei allerdings weniger positiv als die der Studie von Dibble. Ein zusĂ€tzliches Problem stellen allerdings die Studienbeschreibungen dar, die die Möglichkeiten zu konkreten Schlussfolgerungen einschrĂ€nken.

Auf die Einbeziehung von unveröffentlichten Daten wurde in der vorliegenden Arbeit auf Grund begrenzter Ressourcen verzichtet. Hier wĂ€ren zwei Studien zu erwĂ€hnen, die Roscoe anfĂŒhrt, von denen eine die Wirksamkeit von Akupressur (im Vergleich zu einer Placebobehandlung, Scheinakupressur) belegen soll und die andere nicht. Die AutorInnen gehen aber davon aus, dass die Einbeziehung dieser Studien zu keinen schlĂŒssigeren Ergebnissen fĂŒhren wĂŒrde. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass andere Variationen der Intervention (Behandlung) und der Patientenmerkmale fĂŒr die Wirkung relevant sein könnten. Die Behauptung des Herstellers, dass Sea Bands bei chemotherapeutisch bedingter Übelkeit „klinisch erwiesen“ wirksam wĂ€ren, wird von den AutorInnen auf Basis der Datenlage als etwas optimistisch („somewhat optimistic“) beurteilt.

Gleichwohl ist die vorliegende Evidenz, soweit es Studien gibt, durchaus positiv und Akupressur ermöglicht den Menschen eine aktive Behandlungsmöglichkeit, die sie zusĂ€tzlich zu Medikamenten einsetzen können. Auch ist es unwahrscheinlich, dass es bei dieser Art der Behandlung zu unerwĂŒnschten Nebenwirkungen kommt. Infolgedessen wĂ€re es in Beratungen empfehlenswert, PatientInnen darĂŒber zu informieren, dass es wissenschaftliche Daten gibt, die die Wirksamkeit von Akupressur stĂŒtzen und dass viele PatientInnen sie fĂŒr hilfreich erachten. GrundsĂ€tzlich aber, so die AutorInnen, ist weitere und teilweise detailliertere Forschung notwendig.

Anmerkungen

Anmerkungen
↑1 Cooper S, Georgiou V (1992) The impact of cytotoxic chemotherapy: perspectives from patients, specialists and nurses. Eur J Cancer 28A(suppl 1): 36–8.
↑2 Laslo J (1983) Nausea and vomiting as major complications of cancer chemotherapy. Drugs 25(suppl 1): 1–7.
↑3 Z.B. Granisetron und Ondansetron. Diese Medikamente werden auch heute noch, neben anderen, standardmĂ€ĂŸig gegen Übelkeit in der Begleitung von Chemotherapie eingesetzt (siehe z.B. https://www.onkologie-partner.de/krebsbehandlungen/medikamente-gegen-uebelkeit,
↑4 Zytotoxie ist die FĂ€higkeit bestimmter (chemischer) Substanzen, Gewebszellen zu schĂ€digen beziehungsweise abzutöten.
↑5 King CR (1997) Nonpharmacologic management of chemotherapy-induced nausea and vomiting. Oncol Nurs Forum 24(7 Suppl): 41–8.Diese Situation hat sich bis heute kaum verĂ€ndert. Fachleute (Quelle: https://www.netdoktor.at/krankheit/krebsschule/nebenwirkung-krebstherapie-uebelkeit-erbrechen-4764894), unterscheiden vier Risikogruppen:
  • hoch: Bei fast allen PatientInnen treten Übelkeit und Erbrechen auf (mehr als 90 von 100 PatientInnen)
  • moderat: Übelkeit und Erbrechen treten sehr oft auf (bei 30 bis 90 von100 PatientInnen)
  • niedrig: Die Nebenwirkungen treten eher selten auf (bei 10 bis 30 von 100 PatientInnen)
  • minimal: Übelkeit und Erbrechen treten selten auf (bei weniger als 10 von 100 PatientInnen
↑6 ArmbĂ€nder, die angelegt werden und auf bestimmte Akupunkturpunkte, z.B. gegen ReiseĂŒbelkeit, wirken (siehe http://www.sea-band.com/at, Zugriff: 19.11.2018).
↑7 ((Joan Klein & Peter Griffiths: Acupressure for nausea and vomiting in cancer patients receiving chemotherapy. British Journal of Community Nursing, 2004, Vol 9, No 9 (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15389150.
↑8 Dibble SL, Chapman J, Mack KA, Shih AS (2000). Acupressure for nausea: results of a pilot study. Oncol Nurs Forum 27(1): 41–7. https://www.researchgate.net/publication/12653790_Acupressure_for_Nausea_Results_of_a_Pilot_Study; Link ist aktuell nicht mehr verfĂŒgbar. In dieser Studie werden die Punkte Ma 36 und P 6 in der Untersuchung angewendet.
↑9 Lee A, Done M (2004): Stimulation of the wrist acupuncture point P6 for preventing postoperative nausea and vomiting. Cochrane Database Syst Rev 3, CD003281.
↑10 Jewell D, Young G (2004) Interventions for nausea and vomiting in early pregnancy (Cochrane Review). Cochrane Database Syst Rev 3, CD003281. Die Ergebnisse sind hier allerdings zweideutig.
↑11 Stannard D (1989) Pressure prevents nausea. Nurs Times 85(4): 33-34.Dundee J W, Yang J, McMillan C (1991) Non-invasive stimulation of the P6 (Neiguan) antiemetic acupuncture point in cancer chemotherapy. J R Soc Med8(4): 210–12.
↑12 Das Format der „Mini-Review“ basiert, wie die AutorInnen ausfĂŒhren, auf den gleichen Vorgangsweisen wie systematische Reviews: Es werden ansonsten kaum ĂŒberschaubare Mengen an Forschung identifiziert, bewertet und zusammengefasst. Um Verzerrungen zu minimieren, wird die ÜberprĂŒfung nach einem nachvollziehbaren, wissenschaftlichen und transparenten Ansatz durchgefĂŒhrt. Anstatt also die Ansichten von „ExpertenInnen“ widerzuspiegeln, erzeugen Reviews Schlussfolgerungen, die auf einer Zusammenstellung und Analyse der verfĂŒgbaren Nachweise basieren.
↑13 Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs)  gelten die als höchste Evidenzstufe bei der ÜberprĂŒfung der Wirksamkeit einer Intervention.
↑14 Dibble SL, Chapman J, Mack KA, Shih AS (2000). Acupressure for nausea: results of a pilot study. Oncol Nurs Forum 27(1): 41–7.
↑15 Dundee J W, Yang J, McMillan C (1991) Non-invasive stimulation of the P6 (Neiguan) antiemetic acupuncture point in cancer chemotherapy. J R Soc Med8(4): 210–12.
↑16 In diesen zusĂ€tzlichen Recherchen wurde „Akupressur“ als Suchbegriff verwendet.
↑17 Roscoe JA, Morrow GR, Hickock JT et al (2003) The efficacy of acupressure and acustimulation wrist bands for the relief of chemotherapy-induced nausea and vomiting. A University of Rochester Cancer Center Community Clinical Oncology Program multicenter study. J Pain Symptom Manage 26(2): 731–42.
↑18 Greenhalgh T, Donald A (2000) Evidence Based Health Care Workbook. BMJ Publishing Group, London.
↑19 Oxman AD, Cook DJ, Guyatt GH (1994) Users’ guides to the medical literature. VI. How to use an overview. Evidence-Based Medicine Working Group. JAMA 272(17): 1367–71.
↑20 Die Frauen wurden in zwei verschiedenen onkologischen Ambulanzen in stĂ€dtischen Gebieten ausgewĂ€hlt, aber es wird nicht angegeben, wie die Auswahl und auch die Zugordnung zu Versuchs- oder Kontrollgruppe erfolgte; nĂ€here Angaben zur Randomisierung fehlen damit.
↑21 Das könnte aus dem Body-Mass-Index abgeleitet werden, ist in der Studie aber nicht explizit ausgefĂŒhrt, ebenso wie etwaige DosisĂ€nderungen nicht angegeben werden.
↑22 Am Ende der Studie wurden auch den Frauen in der Kontrollgruppe Informationen zur Akupressurbehandlung angeboten.
↑23 Siehe https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15186470
↑24 Weitere AusschlussgrĂŒnde waren Darmverschluss oder symptomatische Metastasen im Gehirn.
↑25 Wie die Randomisierung exakt erfolgte, wird nicht berichtet. Eine dritte Gruppe erhielt ein Band mit Elektrostimulation, auf diese Gruppe wird in der vorliegenden Review aber nicht eingegangen.
↑26 TĂ€gliche Differenzen werden fĂŒr die beiden signifikanten Variablen berichtet, nicht aber fĂŒr die nicht-signifikante CPC-Ceckliste. Am ersten Tag der Chemotherapie fĂŒhrte die Akupressur zu einer Reduktion von ca. 3,2 Punkten auf der 12-Punkte-InvR-Skala und einer (nicht signifikanten) 2-Punkte-Reduktion auf der 10-Punkte-IntensitĂ€tsskala (diese Werte wurden aus der veröffentlichten Grafik geschĂ€tzt). Große und signifikante Unterschiede setzten sich an den folgenden Tagen fort, gemessen am INVR mit einer signifikanten (2,5 Punkte) Differenz am 4. Tag. FĂŒr die IntensitĂ€tsskala betrug die Differenz am 4. Tag 1 Punkt (nicht signifikant). Die Menge der eingesetzten Antiemetika und das Erbrechen wurden nicht erfasst.
↑27 FĂŒr die nicht signifikanten Variablen wurden keine Istwerte gemeldet.