Überbelastung mit Zucker

Früher einmal aß ein Mensch durchschnittlich fünf Gramm Fruchtzucker am Tag, heute hat sich das auf 20 Gramm pro Tag gesteigert. Ein Drittel aller Menschen verträgt diese hohen Mengen nicht, was als Instinale Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorption) bezeichnet wird. Wenn jemand über lange Zeit unter Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall leidet und die behandelnden Ärzte keine Ursache dafür finden können, wird als Ausschlussdiagnose dann oft das “Reizdarmsyndrom” herangezogen.

Dabei sind sie oft, so der Ernährungsmediziner Ledochowski, auf Grund von Ernährungsgewohnehtien kannt geworden, nämlich durch ein Übermaß an Fruchtzucker, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Das Übermaß Zucker in der Nahrung hat einen, wie Ledochowski ausführt, politischen Hintergrund: Als die USA ein Handelsembargo gegen Kuba verhängte, wurde Zucker bei den US-Lebensmittelherstellern knapp. Findige Forscher auf der Suche nach Zuckerersatz entwickelten daraufhin eine Methode, aus dem in Amerika massenhaft verfügbaren Mais ein neues Süßmittel zu machen. HFCS (High fructose corn syrup) heißt das Ergebnis und ist der Stoff, der Zucker ersetzte und reich an Fructose und Sorbit war. Beides ließ sich gut vermarkten, weil Fruchtzucker ja gesund klingt, und Sorbit sich als zuckerfrei verkaufen ließ.

Plötzlich gab es Zucker en masse, der – und das war interessant – sogar auch die Backeigenschaften vieler Lebensmittel verbesserte. Die Verwendung von HFCS wuchs daraufhin exponentiell – sowie auch das Reizdarmsyndrom, Übergewicht, Diabetes und viele andere so genannte Zivilisationserkrankungen, denn 20 Gramm Fruchtzucker am Tag verträgt ein Drittel der Bevölkerung nicht. Ein sicheres Mittel für alle, die Diabetes (Zuckerkrankheit) entwickeln wollen, ist deshalb, so Ledochowski., sich mit Diätprodukten zu ernähren: Sie enthalten Fruchtzucker und Sorbit in sehr hohen Dosen.